Pension: Verschärfung für Beamte zeigt Wirkung

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Die Zahl der Neuzugänge im Bundesdienst wurde im Vorjahr durch höhere Barrieren für die Hacklerpension mehr als halbiert. Beamte gingen mit 60,9 Jahren im Schnitt drei Monate später in Ruhestand als noch im Jahr 2013.

Wien. Beamte im Staatsdienst können die Möglichkeit der Hacklerfrühpension seit Anfang 2014 erst mit 62 Jahren statt wie davor mit 60 Jahren nützen. Das schlägt sich in der Statistik mit einem im Schnitt gestiegenen Pensionsantrittsalter von 60,9 Jahren nieder. 2013 waren sie im Schnitt drei Monate früher gegangen. Zum Vergleich: 59,8 Jahre waren es in der Privatwirtschaft, Wiener Beamte gehen im Schnitt mit rund 57 Jahren.

Insgesamt wurde 2014 die Zahl der Neupensionierungen im Bundesdienst von rund 4000 auf 1889 mehr als halbiert. Das geht aus den von Staatssekretärin Sonja Steßl (SPÖ) in Eigenregie vorgelegten Daten hervor. Eine gesetzliche Basis für ein solches Monitoring ist wie für die Privatwirtschaft seit gut einem halben Jahr überfällig. Die Verschärfungen bei der Hacklerpension haben dazu geführt, dass mit dieser Form 572 Beamte in Frühpension gingen, das war rund ein Fünftel der Zahl des Jahres 2013. Im Verwaltungsdienst erfolgte der Pensionsantritt im Schnitt um neun Monate später als 2013.

In Summe gingen 52,5 Prozent der Beamten im Vorjahr vorzeitig in Pension. Nicht zuletzt aufgrund des Schichtdienstes und vieler Außendienste gingen Exekutivbeamte im Staatsdienst am frühesten, mit 58 Jahren, in den Ruhestand, Lehrer mit 62 Jahren und zwei Monaten, Richter mit 63 Jahren. (ett)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.03.2015)

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