Ticker-Nachlese Die Germanwings-Maschine ist in den Alpen verunglückt. Keiner der Menschen an Bord hat überlebt, die Bergung der Toten von der schwer zugänglichen Absturzstelle wird Tage dauern.
Ein Flugzeug der deutschen Lufthansa-Tochter Germanwings ist am Dienstag in Südfrankreich abgestürzt.
Der Airbus A320 verunglückte auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf im Bergmassiv "Trois Evechés". Das 24 Jahre alte Flugzeug hatte 58.300 Flugstunden hinter sich. Die Unfallstelle rund 100 km von Nizza entfernt ist scheinbar nur aus der Luft zu erreichen. Daher gibt es nur wenig aktuelle Information aus der Region. Die Bergung der Toten wird mehrere Tage dauern. Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel wird am Mittwoch nach Frankreich reisen. Wie die Fluglinie bestätigt, waren 144 Passagiere, zwei Piloten und vier Crewmitglieder an Bord. Auf der Passagierliste waren allein 67 Deutsche, darunter eine 16-köpfige Schulklasse. Ob Österreicher unter den Passagieren waren, war zunächst unklar. Laut der Internetseite flightradar24.com stieg der Airbus zunächst auf eine Höhe von 38.000 Fuß, verschwand dann aber um etwa 10.40 Uhr bei einer Hohe von 6800 Fuß (2072 Meter) vom Radar.
Über der ägyptischen Sinai-Halbinsel ist ein Flugzeug mit 217 Menschen an Bord abgestürzt. Immer wieder kommt es zu schweren Unglücken mit Flugzeugen. Pro Jahr sterben etwa 500 Menschen weltweit bei Unfällen in der zivilen Luftfahrt. Am 24. März stürzte ein Airbus A320 der deutschen Fluglinie Germanwings (Bild) auf dem Weg von Düsseldorf nach Barcelona über Südfrankreich ab. Der Co-Pilot Andreas L. soll die Maschine mit Absicht gegen einen Berg gesteuert haben. Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben. APA/EPA/MARIUS BECKER Ende Dezember 2014 ist eine Maschine der Asia Air mit 162 Menschen an Bord auf dem Weg von Surabaya in Indonesien nach Singapur verschollen. Vermutet wird ein Absturz, kurz vor Kontaktverlust hatte der Pilot aufgrund des schlechten Wetters um eine Routenänderung gebeten. Ein halbes Jahr zuvor war in der Ukraine an der Grenze zu Russland ein malaysisches Verkehrsflugzeug mit 295 Menschen an Bord abgestürzt (Bild). Das Flugzeug sei in zehn Kilometern Höhe über der Ostukraine abgeschossen worden. Lange fehlte jede Spur von Flug MH 370 der Malaysia Air. Die Maschine mit 239 Menschen an Bord verschwand am 18. März 2014 von den Radarschirmen. Der malaysische Premierminister erklärte am 15. März, dass das Flugzeug gezielt vom Kurs abgebracht und seine Kommunikationssysteme ausgeschaltet worden seien, sowie am 24. März, dass der Flug anscheinend im südlichen Indischen Ozean geendet sei. REUTERS Am 29. Juli 2915, nach beinahe 17 Monaten wird schließlich auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean ein Wrackteil angeschwemmt. Unterschungen ergeben, es handelt sich um die Flügelklappe von Flug MH370. APA/EPA/ZINFOS974 Als das schwerste Flugzeugunglück gilt die Katastrophe von Teneriffa. Dichter Nebel und eine missverständliche Kommunikation zwischen Tower und den zwei beteiligten Flugzeugen kostete 583 Menschen am 27. März 1977 das Leben. Die Boeing 747-206B der KLM startete gerade, jedoch hatte die Boeing 747-121 der PanAm die Landebahn noch nicht verlassen (im Bild eine Computergrafik der Kollision). Als Konsequenz wurden standardisierte Funkphrasen international durchgesetzt. (c) Wikipedia/Anynobody 520 Menschen kamen bei einem Absturz einer Boeing 747 der Japan Airlines am 12. August 1985 ums Leben. Die Maschine (ein Archivbild vor dem Unglück) prallte gegen den Berg Takamagahra. Eine Explosion riss in einer Höhe von 7300 Metern das Seitenleitwerk ins Meer. Die Maschine war nicht mehr zu steuern. Das Unglück gilt als das schwerste Flugunglück mit nur einer beteiligten Maschine. Vier Menschen überlebten wie durch ein Wunder - eine Phrase, die hier angebracht scheint. (c) Wikipedia/Harcmac60 Am 3. März 1974 verliert eine McDonnell Douglas DC-10 der Turkish Airlines kurz nach dem Start von Paris-Orly die hintere Frachttür. Die Folge war ein explosionsartige Druckverlust, was den Kabinenboden zum Einsturz brachte und das Flugzeug unsteuerbar machte. Alle Menschen an Bord (346) kamen ums Leben. Im Bild die Gedenkstätte im Wald von Ermenonville. (c) Wikipedia/P.poschadel 25. Mai 1979. Auch bei diesem Unglück sorgte ein Materialbruch für einen Absturz. Die McDonnell Douglas DC-10 verlor während des Starts in Chicago wegen eines Wartungfehlers ein Triebwerk. Die Hydraulik wurde dabei beschädigt. Alle 271 Personen an Bord kamen ums Leben, auch zwei Menschen am Boden wurden bei dem Absturz getötet. (c) Federal Aviation Administration Der American-Airlines-Flug 587 endete für 265 Passagiere töglich. Der Airbus 300 flog gerade über den New Yorker Stadtteil Queens, als schwere Turbulenzen den Flug trafen. Der Copilot reagierte mit heftigem Einsatz des Seitenruders in beide Richtungen - zu viel für das Flugzeug, das Seitenleitwerk und später die Triebwerke brachen ab. Es stürzte in eine Wohnsiedlung, wo fünf Menschen ums Leben kamen. (c) EPA (Str) Ein Missgeschick des Piloten endete am Flughafen tödlich. Am 26. April 1994 stürzt ein Airbus 200 der China Airlines nahe des Flughafens in Nagoya (Japan) ab, weil der Erste Offizier versehentlich den Modus für das Durchstarten aktiviert hatte. Seine Versuche, die Maschine abzufangen, scheiterten. Nur sieben der 271 Passagiere überlebten. (Im Bild ein baugleiches Modell der China Airlines) (c) Wikipedia/contri from Yonezawa-Shi Yamagata Mit 230 Menschen an Bord startete der Linienflug der Trans World Airlines am 17. Juli 1996 vom New Yorker John F. Kennedy-Flughafen. Der zentrale Flügeltank der Boeing 747-131 explodierte gleich nach dem Start, die Maschine stürzte in den Atlantik vor Long Island. Niemand an Bord überlebte das Unglück. (c) Wikipedia/Skybunny/National Transportation Safety Board Ein Kabelbrand in der Bordelektronik wurde dem Flug 111 der Swissair von New York nach Genf zum Verhängnis. Alle 215 Passagiere und 14 Crewmitglieder kamen beim Absturz im Atlantik vor Peggys Cove in Kanada ums Leben. Die Piloten versuchten noch nach dichter Rauchentwicklung im Cockpit den Fluhafen von Halifax zu erreichen. Der Funkkontakt brach jedoch ab. (c) Wikipedia/Anynobody Das schwerste Unglück einer Air-France-Maschine ereignete sich am 1. Juni 2009 im Atlantik. Der Linienflug von Rio de Janeiro nach Paris endete in einer Tragödie. Alle 228 Insassen kamen ums Leben. Die Suchaktion nach Blackbox, Wrack und Leichen dauerte bis zum 3. Juni 2011. (c) REUTERS (Ho) In Österreich ist vor allem der Absturz der Lauda-Air-Maschine in Thailand in Erinnerung (im Bild eine baugleiche Boeing 767-300ER der Lauda Air). Die Boeing namens OE-LAV "Mozart" startete am 26. Mai 1991 um 23:02 von Bangkok nach Wien. 213 Passagiere waren an Bord. (c) Wikipedia / Benny Bartels Fünfzehn Minuten nach dem Start öffnete sich die Schubumkehr am linken Triebwerk. Der Flieger wurde zwar sofort auf Leerlauf geschaltet, doch der plötzliche Strömungsverlust brachte den Flug zum Absturz. Die Boeing stürzte aus etwa 7,5 Kilometern Höhe in den thailändischen Dschungel, 5,6 Kilometer vom Ort Phu Toey entfernt. (c) APA (Pongsak Chaiyanuwong / AFP) Alle 223 Insassen kamen ums Leben. Die Ursache des plötzlichen Einschaltens der Schubumkehr konnte nie vollständig geklärt werden. Boeing änderte das System der 767 aber in mehreren Punkten.Im Bild die Gedenkanlage nahe Suphanburi in Thailand. (c) Wikipedia / Daduschu Die schlimmsten Flugzeugabstürze (klepa)
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