Österreicher greifen immer öfter zu Bio-Lebensmitteln

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Die heimischen Konsumenten geben durchschnittlich 115 Euro pro jahr für Bio aus. Bei Frischeprodukten landen vermehrt Eier, Milchprodukte, Obst und Gemüse im Einkaufskorb.

2014 stiegen die Ausgaben für Bio-Lebensmittel weiter - in den letzten vier Jahren um insgesamt 24 Prozent. 115 Euro gibt ein durchschnittlicher Haushalt pro Jahr für Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft aus, geht aus heute veröffentlichten RollAMA-Zahlen hervor. Erfreuliches Detail: Bio-Produkte landen nicht nur öfters im Einkaufskorb, es werden auch immer mehr. Sowohl die Einkaufsfrequenz als auch die Intensität steigen.

Rund sieben Prozent aller gekauften Frischeprodukte (ohne Brot und Gebäck) im österreichischen Lebensmittelhandel waren "Bio". Den höchste Bio-Anteil gab es bei Eiern mit rund 17 Prozent, gefolgt von Milch (16 Prozent) und Gemüse (13 Prozent). Käse lag mit einem Bio-Anteil von rund 8 Prozent im Durchschnitt aller Warengruppen, der Anteil bei Fleisch und Wurst belief sich auf 3 Prozent beziehungsweise knapp 2 Prozent.

Die RollAMA ist eine Agrarmarktanalyse der AMA-Marketing zusammen mit den Marktforschern GfK und KeyQUEST Marktforschung. 2.800 österreichische Haushalte zeichnen dafür ihre Einkäufe im Lebensmitteleinzelhandel (inkl. Hofer und Lidl) auf.

Hälfte bereits Eigenmarken

Schlechten Nachrichten bringen die Aufzeichnungen für die Markenartikelhersteller. Denn die heimischen Supermärkte setzen immer stärker auf Eigenmarken und verdrängen damit Markenhersteller. Der Anteil der Handelsmarken betrug bei Frischwaren im Jahr 2014 laut einer Umfrage bereits rund 50 Prozent. Der Eigenmarken-Anteil von Eiern belief sich sogar auf 76 Prozent, bei Wurst und Schinken waren es 49 Prozent sowie bei Milch- und Milchprodukten 46 Prozent.

Die Umsätze im Lebensmitteleinzelhandel mit Frischeprodukten exklusive Brot und Gebäck sind 2014 insgesamt um 1,7 Prozent auf 4,7 Mrd. Euro gestiegen, geht aus heute veröffentlichten RollAMA-Zahlen hervor. Besonders stark war der Umsatzzuwachs bei Milch und Milchprodukten (plus 4 Prozent) sowie bei Eiern (plus 3 Prozent). 29 Prozent aller Frischeeinkäufe wurden in Österreich im vergangenen Jahr bei Supermarktdiskontern getätigt. Das bedeutet einen Anstieg um einen Prozentpunkt gegenüber dem Jahr davor.

Diskontern legen bei Frische zu

Die durchschnittlichen Haushaltsausgaben für Frischeprodukte ohne Brot und Gebäck lagen bei 140 Euro pro Monat. Ein Fünftel der Ausgaben entfiel auf Wurst und Schinken, gefolgt von Milch, Joghurt und Butter. Rang drei nehmen mit 16 Prozent Fleisch und Geflügel ein. Rund ein Viertel der Frischeprodukte wurde gekauft, wenn es Preisaktionen im Lebensmittelhandel gab. Besonders hoch ist der Aktionsanteil bei Fleisch (34 Prozent), Milch und Milchprodukte (23 Prozent) sowie Wurst und Schinken (22 Prozent).

Das Kostenbewusstsein der Konsumenten spiegelt sich auch im steigenden Marktanteil der Diskonter wider. 29 Prozent aller Frischeeinkäufe wurden 2014 im Diskont getätigt. Eier sowie Frischobst und -gemüse und Erdäpfel landen dabei überdurchschnittlich oft im Einkaufskorb.

(APA/red.)

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