Ostern hat religiösen Charakter verloren

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Ostereier(c) AP (Jens Meyer)
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Nur für 43 Prozent der Österreicher steht zu Ostern der Glaube im Vordergrund, für 48 Prozent hingegen das Brauchtum, zeigt eine IMAS-Umfrage. Auch Gott hat die Absolute verloren.

Ostern hat für viele seinen religiösen Charakter verloren: Für die Mehrheit von 48 Prozent stellt das Osterfest nur mehr Brauchtum dar, ergab eine am Karfreitag veröffentlichte Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstitutes IMAS. Lediglich 43 Prozent - unter ihnen überdurchschnittlich viele Ältere - empfinden es als religiöses Fest. Der christliche Hintergrund ist dabei aber noch stärker als beim Weihnachtfest vorhanden, das schon für 52 Prozent Brauchtum und nur für 36 Prozent ein religiöses Fest darstellt. Auch Gott hat die absolute Mehrheit verloren: Nur noch 47 Prozent glauben an ihn.

Den über 1.000 repräsentativ für die Gesamtbevölkerung Ende Februar/Anfang März befragten Personen wurde eine Liste mit Dingen vorgelegt, aus der sie jene auswählen sollten, an die sie glauben. Gott ist mit 47 Prozent Spitzenreiter, 42 Prozent glauben an Wunder, 34 Prozent an ein Leben nach dem Tod. Für jeweils 28 Prozent ist es glaubhaft, dass Jesus als Gottessohn geboren wurde, dass es Engel gibt und dass Jesus von den Toten auferstanden ist. 23 Prozent sind der Meinung, dass es einen Himmel gibt, in den man kommen kann. Die Meinungsforscher verweisen dabei auf ein weiteres Umfrageergebnis, wonach die Zustimmung zu diesen Elementen des Gottesglaubens etwa gleich hoch ist, wie die von 30 Prozent geäußerte Ansicht, dass die Entwicklungsgeschichte der Welt mit einem Urknall begonnen hat.

22 Prozent der Österreicher glauben an Geisterscheinungen, 16 Prozent jeweils an eine Wiedergeburt, bei der man als eine andere Person neuerlich zur Welt kommt und, dass die Astrologie über das Schicksal von Menschen Auskunft geben kann. Jeweils 15 Prozent sind von der Existenz des Teufels sowie der Hölle überzeugt. Für 14 Prozent ist es plausibel, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde. Für elf Prozent existieren UFOs. Daran, dass es Hexen gibt, beziehungsweise, dass Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen hat, glauben jeweils neun Prozent.

(APA)

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