Die Beamten hätten eine "Frau geschützt und vor Schlimmerem bewahrt", sagt die Innenministerin. Ein Video der Festnahme sorgte für Diskussionen.
Nach dem Wirbel um einen Polizeieinsatz auf der Wiener Mariahilfer Straße hat sich Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Mittwoch im Nationalrat hinter die Exekutivbeamten gestellt. "Sie haben die Frau geschützt und vielleicht vor Schlimmerem bewahrt. Danke!", sagte sie im Rahmen der Aktuellen Stunde.
Bei dem Einsatz Montagnachmittag hatten mehrere Beamte versucht, einen Tobenden zu fixieren. Eine Video-Aufnahme machte in den Medien die Runde. Die Landespolizeidirektion versprach, Vorwürfe übertriebener Polizeigewalt prüfen zu lassen.
Auch Mikl-Leitner verwies am Mittwoch auf die noch laufende Detailanalyse des Einsatzes. Die Fakten aus ihrer Sicht: Eine Frau habe sich durch den Mann bedroht gefühlt und sei von ihm verfolgt worden. Sie habe um Hilfe gerufen und die Polizei angerufen. Diese habe das einzig Richtige getan, nämlich die Verfolgung aufgenommen und den Verdächtigen festgenommen.
Auf einen Blick
Eine Einheit der Wiener Polizei hat am Montag mit einem Einsatz gegen einen Tobenden – dem Mann wurde u.a. der Kopf auf das Pflaster gepresst – die Debatte um Polizeigewalt neu angefacht. Während offizielle Stellen „verhältnismäßige Kraftanwendung“ sehen und den Fall untersuchen wollen, sehen erfahrene Beamte in dem Video klare Fehler. Warum passieren diese immer wieder? Wiens Polizei wurde in den vergangenen Jahren rasch verjüngt. Die verlorene Erfahrung fehlt heute oft.
(APA)