Quidditch
Quidditch: Wenn Besen zum Sportgerät werden
Die "Vienna Vanguards" spielen - wie so viele andere weltweit - Muggle Quidditch, also Quidditch für Menschen ohne Zauberkräfte

Wenn rund 15 Studenten auf Besen durch den Prater jagen, kann es sich nur um die Vienna Vanguards handeln. Sie spielen - wie so viele andere weltweit - Muggle Quidditch, also Quidditch für Menschen ohne Zauberkräfte, und sind damit die erste Wiener Mannschaft in dem ursprünglich fiktiven Sport. Im April werden sie Österreich beim European Quidditch Cup in Oxford vertreten.
(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)

Wer mit der Fantasiewelt rund um Harry Potter vertraut ist, dem wird auch Quidditch ein Begriff sein: Im Universum, das Joanne K. Rowling in ihren Büchern erschaffen hat, ist es die beliebteste Sportart unter Zauberern. Dabei brausen sie auf Besen durch die Lüfte und versuchen Tore zu erzielen. Bis auf das Fliegen läuft das beim Muggle Quidditch genauso ab.
(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)

Um Quidditch spielen zu können, braucht man insgesamt sieben Spieler und vier Bälle, drei Ringe auf jeder Seite des Spielfeldes und - im besten Fall - eine gegnerische Mannschaft, mit der man sich messen kann. Jedes Team besteht aus drei Jägern, zwei Treibern, einem Hüter und einem Sucher.
(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)

Das ganze Spiel ist darauf ausgelegt, dass "Runde ins Runde" zu bringen, sprich den Quaffel (einen Volleyball) durch die Ringe auf der gegnerischen Seite des Feldes zu schießen. Dies ist die Aufgabe der Jäger.
(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)

Im Idealfall werden diese Pläne aber von den gegnerischen Treibern vereitelt, bevor der Hüter - also der "Tormann" - zum Einsatz kommen muss. Die Treiber haben die Aufgabe, die Jäger der Kontrahenten am Punkten zu hindern, indem sie diese mit einem der drei Klatscher (Dodgebälle) abschießen. Wird man von einem solchen getroffen muss man von seinem Besen absteigen und zu seinen eigenen Ringen zurück laufen. Dadurch wird der "Fall" vom Besen "bestraft".
(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)

Während die Jäger am Feld um Punkte ringen - jedes Tor ist zehn wert - und die Treiber und Hüter das zu verhindern versuchen, ficht der Sucher seinen ganz eigenen Kampf. Seine Aufgabe ist es, den Schnatz zu fangen. Im Harry-Potter-Universum ein kleiner, goldener Ball mit Flügeln, der - von Zauberhand angetrieben - eigenständig durch die Lüfte zischt, wird der Schnatz beim Muggle Quidditch von einem unparteiischen, ganz in gelb gekleideten Snitch (Schnatz) Runner verkörpert, dem ein Tennisball in einem Socken an der Hose befestigt wird.
(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)

Zwar fliegt der Schnatz beim realen Quidditch nicht über das Spielfeld, sondern läuft, das Ergattern des Tennisballs ist für den Sucher trotzdem kein Kinderspiel, denn der Schnatz-Ersatz ist der einzige Spieler ohne Besen und hat dadurch einen enormen Vorteil. Schafft es der Sucher jedoch, so bringt das seiner Mannschaft nicht nur 30 weitere Punkte, es beendet auch das Spiel.
(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)

Im Vergleich zu herkömmlichen Mannschaftssportarten weist Quidditch auch abseits der Besen einige Besonderheiten auf. So stehen sich beispielsweise immer gemischtgeschlechtliche Teams gegenüber. Reine Frauen- oder Männerteams darf es gar nicht geben. Außerdem ist das natürliche Geschlecht der Spieler generell unbedeutend.
(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)

Ausgehend von Amerika, wo die Idee 2005 geboren wurde, schwappte die Welle bisher auf mehr als 20 Länder über. Mittlerweile existieren über 300 Teams, die sich unter anderem in den USA, dem Vereinigten Königreich, Kanada, Frankreich, Belgien, Deutschland, den Niederlanden, der Türkei, dem Vietnam oder Brasilien formierten.
(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)