Arbeitszeit: Tiroler Bezirksspitäler legten Angebot vor

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Die Spitäler haben ihren Medizinern eine Übergangslösung vorgeschlagen: Eine Gehaltserhöhung, die zu Mehrkosten von 3,7 Millionen Euro führt.

Im Gehaltskonflikt rund um das neue Ärztearbeitszeitgesetz haben die Tiroler Bezirksspitäler ihren Medizinern am Donnerstag ein Angebot für eine Übergangslösung für das Jahr 2015 vorgelegt. Dieses Angebot beinhalte eine Gehaltserhöhung, die zu Mehrkosten von 3,7 Millionen Euro führen werde, erklärte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) nach einem "Runden Tisch" im Innsbrucker Landhaus.

Es handle sich dabei um eine rückwirkende Erhöhung ab dem 1. Jänner 2015 und folge der Übergangslösung, die das Land Ende Februar mit den Ärzten des Landeskrankenanstaltenbetreibers Tilak getroffen hatte. Danach sollten der Tilak 11,2 Millionen Euro für staffelweise Gehaltsnachbesserungen zur Verfügung gestellt werden.

"Gutes Angebot" wird geprüft

Die Ärztevertreter, Gewerkschafter und Betriebsräte würden das "gute Angebot" der Gemeindeverbände als Träger der sechs Bezirkskrankenhäuser und des Ordenskrankenhauses St. Vinzenz der Barmherzigen Schwestern in Zams nun in deren Gremien diskutieren und prüfen, sagte Tilg bei der Pressekonferenz nach der Sitzung. Am kommenden Mittwoch werde es zu einem weiteren Gespräch "auf Expertenebene" kommen. Nach Ostern soll dann laut dem Landesrat ein weiterer "Runder Tisch" folgen. Er rechne damit, dass man dann möglichst rasch zu einer "guten Gesamtlösung" kommen werde, meinte Tilg.

Ziel sei es, die 584 Ärzte an den Bezirksspitälern gehaltsmäßig an die Tilak-Übergangslösung anzupassen und ein gleiches Gehaltsniveau für alle Mediziner zu erreichen. Sollte es zu einer Einigung bei den Ärzten in den Bezirksspitälern kommen, wäre dies ein "Meilenstein für Tirol, dass vergleichbare Arbeit auch vergleichbar vergütet wird". Die Übergangslösung beinhalte zudem neben der Gehaltsanpassung auch einen Vorschlag für eine Flexibilisierung bei den Arbeitszeiten. Dazu brauche es eine entsprechende Betriebsvereinbarung in jedem Bezirkskrankenhaus.

Eine Stellungnahme der Ärztekammer zum nunmehrigen Vorschlag dürfte für morgen, Freitag, zu erwarten sein. Die Kammer hatte nämlich bereits im Vorhinein zu einer Pressekonferenz mit dem Titel "Ärztearbeitszeit: Verschärfte Situation an den Bezirkskrankenhäusern - Lösungen noch in der Warteschleife?" geladen.

Zuletzt hatte es auch bei den Bundesärzten an der Innsbrucker Klinik eine Einigung gegeben. Das Rektorat der Universität und der Betriebsrat einigten sich auf eine Gehaltserhöhung. Nähere Details der Einigung, die noch vom Ministerium abgesegnet werden muss, wurden vorerst nicht bekannt gegeben.

(APA)

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