Gesamtschulversuch liegt auf Eis

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Der paktierte Schulversuch in Salzburg wird immer wieder verschoben. Das Interesse scheint enden wollend.

Eigentlich sollte es in Salzburg schon seit Herbst eine Gesamtschulmodellregion geben. So steht es jedenfalls im Arbeitsübereinkommen der Landesregierung aus ÖVP, Grünen und Stronach. Doch das Projekt liegt auf Eis. Und das Interesse, es (rasch) wieder aufzutauen, scheint enden wollend. Zumindest hinter vorgehaltener Hand gibt man das in ÖVP-Kreisen auch zu.

Tatsächlich wird die Entscheidung über den Modellversuch immer wieder verschoben. Man wolle warten, bis die Neue Mittelschule (NMS) evaluiert sei, hieß es zu Jahresbeginn aus dem Büro des Salzburger Landeshauptmanns, Wilfried Haslauer (ÖVP). Jetzt heißt es: Man warte das Ergebnis der Bildungsreformgruppe ab. Dann werde man „sinnvolle weitere Maßnahmen“ setzen. Die Deadline für die Reformgruppe ist nun allerdings erst im November.

Was man den Salzburgern zugutehalten kann: Wenn, dann soll der Versuch anders aussehen als in Tirol – wo eine Region ohne AHS-Unterstufe zum Gesamtschulmodell wurde und wo man nicht die Gesamtschule testet – die gab es ja faktisch auch vorher –, sondern eben neue Möglichkeiten, wie man der gesamten Palette an Schülern gerecht werden kann.

Eine Region ohne Gymnasium gäbe es in Salzburg auch. Den Oberpinzgau als Modellregion betiteln will man aber weder im Büro des Landeshauptmanns noch im Landesschulrat. Daran, eine AHS in den Versuch zu nehmen, ist man bisher gescheitert. In Hallein sagte die betreffende Schule sofort ab. Ohne das Okay von Eltern und Lehrern ist ein solcher Versuch derzeit aber nicht möglich.

bernadette.bayrhammer@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.04.2015)

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