Papst: Taufe als Weg zum "ewigen Ostern"

Papst Benedikt XVI.
Papst Benedikt XVI.(c) REUTERS (Tony Gentile)
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Zum Abschluss der Osterfeiern bezeichnete Papst Bendikt XVI. die Auferstehung Jesu als "Hoffnung der Christen". Man suche Kämpfer mit den "Waffen Gottes": Liebe, Gerechtigkeit, Vergebung.

Papst Benedikt XVI. hat die Christen zu einem Leben aus der Osterbotschaft aufgerufen. Beim Mittagsgebet "Regina Coeli" in Castel Gandolfo sagte Benedikt XVI., Ostern sei "wahrhaft die Hoffnung der Christen". Wer in der Taufe "mit Christus auferstanden" sei, könne den Weg zum "ewigen Ostern" im Bewusstsein gehen, dass auch die Schwierigkeiten, Kämpfe, Prüfungen und Leiden der menschlichen Existenz einschließlich des Todes ihn nicht von der Liebe Gottes trennen können.

Der 81-jährige Papst war am Sonntagnachmittag in seinen Sommersitz in den Albaner Bergen südlich von Rom gereist, um sich von den Strapazen der Heiligen Woche zu erholen. Zu dem Mittagsgebet kamen mehrere hundert Pilger in den Innenhof des Papstpalastes von Castel Gandolfo. Das Gebet und die Grußworte des Papstes wurden auch auf Großbildschirme auf dem Petersplatz in Rom übertragen.

Beten für Nahost-Frieden

Am Sonntag hatte der Papst angesichts weltweit drängender Probleme hat Benedikt XVI. frische Perspektiven und einen österlichen Neubeginn gefordert. In einer Zeit von Lebensmittelmangel, finanzieller Unsicherheit, alten und neuen Formen der Armut, des besorgniserregenden Klimawandels und der Bedrohung durch den Terrorismus sei es dringend notwendig, Perspektiven zu eröffnen, die Hoffnung vermitteln könnten, sagte der Papst in seiner Ansprache.

Nach der traditionellen Messe im Petersdom in Rom am Sonntagmorgen wandte sich das Oberhaupt der katholischen Kirche mit seiner Osterbotschaft und dem Segen "Urbi et Orbi" ("Der Stadt und dem Erdkreis") an die Menschenmenge auf dem Petersplatz und die Gläubigen in aller Welt. Mit Blick auf den Nahostkonflikt rief Benedikt XVI. zur Aussöhnung zwischen Palästinensern und Israelis auf. Bei seiner Reise in den Nahen Osten vom 8. bis 15. Mai wolle er eine Botschaft der Hoffnung und der Liebe bringen.

Mit Waffen Gottes kämpfen

Auch bei seinem Besuch in Afrika habe er vermitteln wollen, dass Christus Männer und Frauen brauche, die mit den Waffen Gottes kämpften: der Gerechtigkeit, Wahrheit, Barmherzigkeit, Vergebung und Liebe, sagte der Papst. Afrika leide aufgrund grausamer und oft vergessener Konflikte, Hunger, Armut und Krankheit.

Den Ostersegen Urbi et Orbi spendete der Papst in 63 Sprachen. Sein erster Gruß galt den italienischen Erdbebenopfern. Der Papst betete für die Überlebenden und äußerte die Hoffnung, dass sie den Mut haben mögen, eine Zukunft voller Hoffnung aufzubauen. Die Auferstehungsfeiern in Rom begannen bereits in der Nacht im Petersdom. Dort zelebrierte Benedikt XVI. am Samstagabend vor mehreren tausend Christen die Osternachtsmesse. Er rief sie dazu auf, inmitten der "Verwirrungen der Zeit" als Licht in der Welt zu scheinen.

Oster-Feiern in Jerusalem und im Irak

In Jerusalem strömten am Sonntag Pilger aus aller Welt zu den historischen Stätten der Christenheit. An der Grabeskirche, die der Überlieferung zufolge am Kreuzigungsort Jesu errichtet wurde, feierten die Gläubigen die Ostermesse. Orthodoxe Christen begingen dort gleichzeitig ihren Palmsonntag, der Tag an dem Jesus der Überlieferung zufolge unter dem Jubel der Menschen in Jerusalem einzog. Weitere Gläubige kamen vor der alten Stadtmauer zusammen, wo viele das Grab Jesu im Garten Josephs von Arimathäa vermuten. Zahlreiche Juden feierten das Pessach-Fest nahe der Klagemauer.

Die Christen im Irak nutzten die verbesserte Sicherheitslage im Irak, um in diesem Jahr das Osterfest wieder offen zu feiern. Gut 200 Gläubige kamen in die Marienkirche im Bagdader Stadtteil Karrada. Die Messe im Stadtviertel Mansur, die Kardinal Emmanuel II. Delly zelebrierte, wurde im Fernsehen übertragen. "Gott schütze uns und befreie unser Land von Streit und Auseinandersetzung, lasse es frei sein von Hass und Feindseligkeit."

Zu einer Messe in der südirakischen Stadt Basra kamen 500 Menschen, so viele wie seit 2003 nicht mehr. Knapp drei Prozent der 26 Millionen Iraker sind Christen. Die meisten gehören der Chaldäischen-Katholischen oder der Armenisch-Apostolischen Kirche an, eine geringere Zahl ist römisch-katholisch.

(Ag.)

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