Maria Vassilakou will rot-grünes Gipfeltreffen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou möchte ein Gespräch über den Modus Operandi bis zur Wahl.

Wien. „Etwaige Verhandlungen und Kompromisse mit der SPÖ wird es seitens der Grünen in dieser Legislaturperiode nicht mehr geben“, hatte die grüne Parteichefin, Maria Vassilakou, angekündigt – nachdem der grüne Mandatar Şenol Akkılıç zur SPÖ übergelaufen war und diese damit ein neues Wahlrecht für Wien blockieren konnte.

Am Mittwoch die Kehrtwende: Vassilakous Büro erklärte öffentlich, die Vizebürgermeisterin habe einen Brief an Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) geschrieben und um einen Gesprächstermin gebeten. Konkret soll bei dem Termin besprochen werden, wie die Regierungsarbeit fortgesetzt bzw. wie der Modus Operandi für die nächsten Monate bis zur Wien-Wahl im Oktober aussehen wird. Häupls Antwort steht noch aus. Ein Bürgermeister-Sprecher meinte aber trocken auf Twitter – offenbar als Reaktion auf die medienöffentliche Ankündigung von Vassilakous Brief: „Es wäre einfacher gewesen anzurufen.“

Nur zwei grüne Gegenstimmen

Vassilakous Entscheidung, die Koalition nicht sofort zu beenden, war zuvor bei einer eigens einberufenen Sonderlandeskonferenz am Dienstagabend abgenickt worden. „Die Landeskonferenz hat den Kurs des grünen Klubs und von Maria Vassilakou mit eindeutiger Mehrheit bestätigt“, so Landessprecher Georg Prack: 21 Delegierte seien für die Fortführung der Koalition gewesen, zwei dagegen, und sechs enthielten sich der Stimme.


Nun wolle man weiterarbeiten, erklärte Prack. Denn auf der grünen Agenda stünden noch die Fertigstellung des Umbaus der Mariahilfer Straße, 4000 Wohnungswidmungen, die Neugestaltung des Schwedenplatzes und ein großes Bürgerbeteiligungsverfahren zur Verkehrsberuhigung in den Ortskernen der Donaustadt. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.04.2015)

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