Frankreichs Rechtsaußen-Partei Front National legt Gründer Jean-Marie Le Pen nahe, aus der Partei auszutreten.
Nach dem offenen Bruch mit Front-National-Gründer Jean-Marie Le Pen hat die Spitze der französischen Rechtsaußen-Partei dem 86-Jährigen einen Parteiaustritt nahegelegt. Es wäre "vorzuziehen", wenn Le Pen die Partei verlasse, sagte FN-Vizechef Florian Philippot am Donnerstag im Sender RMC.
"Welchen Sinn hat es, in einer Bewegung zu bleiben, deren grundlegenden Positionen man nicht teilt?" Der Vertraute von Parteichefin Marine Le Pen drohte indirekt auch mit einem Parteiausschluss: Die FN-Spitze werde "ihrer Verantwortung gerecht" werden, wenn Jean-Marie Le Pen nicht selbst reagiere.
Tochter gegen Vater
Das FN-Exekutivbüro als oberstes Parteiorgan werde noch am Donnerstagnachmittag zusammenkommen, sagte Philippot. Jean-Marie Le Pen, der dem Gremium eigentlich angehört, werde an der Sitzung nicht teilnehmen. Bei der Sitzung werde es um die "Zugehörigkeit" des 86-Jährigen zur Front National gehen.
Marine Le Pen hatte am Mittwoch offen mit ihrem Vater gebrochen. Anlass waren Interview-Äußerungen des Parteigründers, in denen er unter anderem erneut die Gaskammern der NS-Konzentrationslager als "Detail" der Geschichte bezeichnete. Die Parteivorsitzende will nun unter anderem verhindern, dass ihr Vater bei den Regionalwahlen im Dezember eine FN-Wahlliste im Süden des Landes anführt.
(APA/AFP)