Spieth glänzt bei Masters, Wiesberger überzeugt

USA GOLF THE MASTERS 2015
USA GOLF THE MASTERS 2015APA/EPA/ERIK S. LESSER
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US-Jungstar baut mit Masters-Rekord Führung aus - McIlroy "rettete" sich, Woods verbessert - Wiesberger spielte Samstag mit doppelt herztransplantiertem Amerikaner Compton

US-Jungstar Jordan Spieth gibt beim 79. US-Golf-Masters in Augusta weiterhin den Ton an. Einen Tag nachdem er mit 64 Schlägen den Platzrekord um nur einen Schlag verpasst hatte, legte der 21-jährige Texaner am Freitag eine 66er-Runde nach. Mit 130 Schlägen nach 36 gespielten Löchern verbesserte er damit den Masters-Rekord von Raymond Floyd (131) aus dem Jahr 1976.

Die Veranstalter des mit neun Mio. Dollar dotierten, ersten Saison-Majors hatten auf die tiefe erste Runde des Amerikaners sofort reagiert und den Platz am Freitag mit noch kniffligeren Fahnenpositionen verschärft. Trotzdem gelangen Spieth erneut sechs Birdies.

Nach zwei Runden führt der Texaner damit bereits fünf Schläge vor seinem 38-jährigen US-Landsmann Charley Hoffman sowie drei Spielern, die bereits sieben Schläge zurückliegen. Der Weltranglisten-Vierte, der im Vorjahr gleich beim Masters-Debüt sensationell Zweiter geworden war, hält nach zwei Runden bei bereits 15 Birdies und nur einem Schlagverlust. Mit 130 Schlägen hat Spieth auch den absoluten Major-Rekord für das Score nach zwei Runden egalisiert.

Erneut agierte Shooting-Star Spieth vor allem auf den Grüns überragend und puttete fast fehlerlos. "Es ist immer ziemlich cool, wenn man einen Rekord aufstellt. Das bedeutet, dass ich sehr gut putte, vor allem aus den kurzen Distanzen", sagte der junge Mann aus Dallas, der 2013 zum jüngsten PGA-Sieger seit 82 Jahren avanciert war.

Spieth hat nun sein erstes "Green Jacket" sowie einen Rekord von Landsmann Tiger Woods im Visier. Der Golf-Superstar hatte 1997 sein erstes Masters mit zwölf Schlägen Vorsprung gewonnen. Spieth wäre der zweit jüngste Masters-Sieger nach Woods. Er hat sich aber vorgenommen: "Ich werde weiterhin möglichst geduldig sein."

Der vierfache Masters-Sieger Woods bewegte sich dank einer 69er-Runde am Freitag nach vorne. Er geht gleichauf mit den ebenfalls bei 142 Schlägen haltenden Titelverteidigern Bubba Watson (USA), Sergio Garcia (ESP) und Rory McIlroy als 19. ins zweitägige Finale.

Der Weltranglisten-Erste McIlroy aus Nordirland, der in Augusta um seinen persönlichen Karriere-Grand-Slam kämpft, hatte allerdings lange große Probleme und lag zur Halbzeit sogar über der Cut-Grenze. Erst im Finish drehte er groß auf. Mit fünf Birdies auf den letzten neun Löchern sicherte sich McIlroy noch eine 71er-Runde, dank der er nun doch noch weiter im Spiel ist.

Bernd Wiesberger, der als erster Österreicher zum Masters eingeladen worden ist, schaffte dank seiner 70er-Runde vom Freitag gleich beim Masters-Debüt den Cut. Letztlich gehörte der Burgenländer mit insgesamt 145 Schlägen (1 über Par) als 33. souverän dem Kreis jener nur 50 Spieler an, die am Wochenende noch dabei sind. In der ersten Runde hatte Wiesberger nur eine 75 gespielt.

Den "Moving Day" nimmt der 29-jährige Oberwarter am Samstag zusammen mit dem Amerikaner Erik Compton ab 18:05 MESZ in Angriff. Der 35-jährige Compton ist einer der bemerkenswertesten Spieler auf der Tour, er hat krankheitsbedingt schon zwei Herztransplantationen hinter sich.

Trotzdem hat es der in Miami geboren Sohn eines Amerikaners und einer Norwegerin geschafft, ein höchst erfolgreicher Golfprofi zu werden. Compton gilt als "wandelndes Wunder" und wurde in einem Artikel der "Süddeutschen Zeitung" einmal als "Wikinger mit den drei Herzen" bezeichnet.

Ausgeschieden sind Größen wie Bernhard Langer (GER), Jim Furyk (USA), die Spanier Jose Maria Olazabal und Miguel Angel Jimenez oder US Open-Sieger Martin Kaymer (GER).

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