Der Landeshauptmann thematisiert auf den Wahlplakaten die Themen Beschäftigung und Jugend. Zu sehen ist auch der Familienhund.
Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) und SPÖ-Landesgeschäftsführer Robert Hergovich haben am Freitag in Eisenstadt weitere Wahlplakate präsentiert. Niessl setzt dabei etwa auf die Jugend und auf seinen Familienhund Chihuahua "Rico". Auf den beiden Großplakaten werden die Bereiche Beschäftigung und Jugend thematisiert. Ab dem Wochenende werden 300 Plakatständer im ganzen Burgenland affichiert.
"Erfolgsgarant fürs Burgenland - 1000 neue Jobs pro Jahr" und "Zukunftsgarant fürs Burgenland - Mit Schwung zu neuen Chancen" - unter diesen Mottos wirbt der Landeshauptmann für die Landtagswahl am 31. Mai. Das erste Plakat zeigt Niessl mit einem jungen Bauarbeiter, das zweite Plakat mit drei Jugendlichen und "Rico" am Arm.
Neben Babys gehören Tiere zu den beliebtesten "Accessoires" von Politikern, sobald die Kameras laufen. Jüngstes Beispiel: Verteidigungsminister Gerald Klug übernimmt die Patenschaft von „Tango“, Burgenlands Landeshauptmann Heinz Niessl jene von „Turbo“ - beides Rotweilerwelpen, die gemeinsam mit ihren Geschwistern Tess, Toska, Traute, Tomba, und Titus ab sofort im Dienst des Bundesheeres stehen. Im Militärhundezentrum Kaisersteinbruch erhielten sie mit der „Hundetaufe“ eine Dienstmarke. (c) GUNTER PUSCH/HBF Turbo muss sich seinen Patenoknel allerdings teilen: Zum 50-jährigen Bestehen des Militärhundezentrums hat Klug im Juli 2014 bereits die Patenschaft für den Rottweiler "Spiro" übernommen.Auch andere Vierbeiner können prominente Weggefährten vorweisen: Ende der 1990er-Jahre hatte Österreich einen "First Dog". Grolli, ein kaukasischer Hirtenhund, war das Haustier des damaligen Bundeskanzlers Viktor Klima und Star so mancher Homestory. Als Klima nach seinem Ausscheiden aus der Politik nach Argentinien ging, durfte Grolli nicht mit. (c) APA Unter Kanzler Wolfgang Schüssel gab es dagegen eine "First Cat". Mit seinem Ausscheiden aus der Politik wurde Luna zum einfachen Haustier. Eine Ehrenpatenschaft hat Schüssel einst für den schwarzen Panda in Schönbrunn übernommen - ohne großen Kostenaufwand: Ehrenpatenschaften sind gratis und werden für besondere Dienste um den Tiergarten verliehen. (c) APA Heimische Politiker versuchen auch immer wieder, durch Tierliebe ihre soziale Verantwortung in den Vordergrund zu stellen. Der damalige ÖVP-Obmann Wilhelm Molterer hat im Nationalrats-Wahlkampf schwere Geschütze aufgefahren und höchst medienträchtig die Patenschaft für Bison "Willi" im Wiener Tiergarten Schönbrunn übernommen. Reuters (Leonhard Foeger) Bundeskanzler Werner Faymann übernahm 2007 die Patenschaft für ein Gürteltier. Faymann - damals noch Verkehrsminister - wollte damit bei Kindern für das Anlegen von Sicherheitsgurten in Kraftfahrzeugen werben. Faymann hat außerdem ein Herz für Falken. Die Presse (Clemens Fabry) Den Jackpot in Sachen öffentlicher Tierliebe hatte wohl Ex-Außenministerin Ursula Plassnik. Sie übernahm die Patenschaft für das im Tiergarten selbst geborene Pandababy Fu-Long. APA (GEORG HOCHMUTH) Weniger Glück hatte die ehemalige Familienministerin Andrea Kdolsky: Sie übernahm die Patenschaft von Jaguar „Joschi“, der im Jahr 2002 zusammen mit zwei anderen Tieren eine Pflegerin tötete (was Kdolsky erst nach Übernahme der Patenschaft erfuhr). Kdolsky erkor Joschi, weil sie die Gemütlichkeit des Tieres bewunderte: Sie wolle sich die Angewohnheit des Mittagsschlafs von ihrem Patenkind abschauen, so Kdolsky im Frühjahr '07. APA (HANS KLAUS TECHT) Nicht übel war auch die Begründung des einstigen Sozialministers Herbert Haupt: Er wurde 2003 Pate von Flusspferd Kimbuku, weil ihm dieses so ähnlich schaue. Haupt ist übrigens nicht mehr für Kimbuku verantwortlich. Die Patenschaft, die die Politiker bis zu 10.000 Euro im Jahr kostet, läuft nach einem Jahr aus. Die Presse (Clemens Fabry) Auch außerhalb der Grenzen Österreichs sind Politiker schon öfters auf dieses oder jenes Tier gekommen: So fütterte etwa die deutsche Kanzlerin Angela Merkel im April 2012 - passend gekleidet im giftgrünen Kostüm - in einem Vogelpark Papageien. Dass sich einige davon mehr von ihren Haaren als vom Futter angetan zeigten, lächelte sie professionell weg. "Knapp zehn Minuten war sie bei ihnen, und es hat ihr sichtlich Spaß gemacht", sagte eine Sprecherin des Vogelparks. (c) EPA (FRANZI ZOGER) Downing Street 10 hatte ebenfalls schon einen tierischen Bewohner: Kater "Larry" sollte die Rattenplage im Heim des britischen Premier David Cameron eindämmen.Der Kater lebte auf den Straßen Londons, bevor er im Tierheim landete. Dort soll er einen "sehr starken Raubtierdrang" an den Tag gelegt haben. Darum wurde er von Mitarbeitern Camerons als Rattenjäger ausgewählt. (c) AP (Mark Large) Im Dezember 2010 präsentierte der russische Ministerpräsident Wladimir Putin seinen neuen Hund "Buffy" der Öffentlichkeit. Der Hund könne "überhaupt nichts", erklärte Putin. "Buffy" wollte das so nicht gelten lassen und setzte sich auf Befehl seines Herrchens brav hin. Danach lief der Welpe zwischen den Journalisten herum und steckte seine Nase in eine Kamera. (c) REUTERS (RIA Novosti) Ein fünfjähriger Bub hatte ein Gewinnspiel gewonnen und durfte den Namen für den Hund aussuchen, den Putin von dem bulgarischen Ministerpräsidenten Boiko Borissow geschenkt bekommen hatte. Putin besitzt bereits den schwarzen Labrador "Koni". (c) REUTERS (RIA Novosti) In den USA gibt es nach wie vor einen "First Dog". Präsident Barack Obama löste nach seiner Angelobung sein Wahlkampfversprechen an seine beiden Töchter ein und schenkte ihnen einen Hund. (c) AP "Bo" ist ein portugiesischer Wasserhund. Angeknabberte Möbel oder verunreinigte Teppiche dürfte es im Weißen Haus trotz des tierischen Mitbewohners nicht geben: Bo hat vor seinem Einzug vom Hundetrainer der Kennedy-Familie Unterricht in gutem Benehmen erhalten. Das mit dem an-der-Leine-gehen klappte Zu Beginn dennoch nicht sonderlich gut. (c) AP Hunde haben im Weißen Haus Tradition. Franklin Delano Roosevelt nahm seinen Terrier Fala sogar auf internationale Konferenzen mit. George W. Bush hatte einen Schottischen Terrier namens Barney (im Bild) und einen Springerspaniel namens Spot. Spots Mutter war die Präsidentenhündin Millie, die während der Amtszeit von George Bush Senior im Weißen Haus wohnte. (c) AP Bill Clinton hatte den schokoladenbraunen Labrador Buddy - und den weißpfötigen Kater Socks. Letzterer wurde nach dem Auszug aus dem Weißen Haus aber zu einer von Clintons Sekretärinnen abgeschoben, bevor er im Februar 2009 verstarb. (c) REUTERS Klug wird Turbos Patenonkel Wahlkampfleiter Hergovich hatte bereits in den vergangenen Tagen angekündigt, dass man für die eine oder andere Überraschung sorgen und sich lockerer in diesem Wahlkampf präsentieren werde. Dazu zähle etwa auch die Beteiligung vom Familienhund, der vor dem heutigen Fototermin "schon nervös war", weil er gewusst habe, es passiert heute etwas, erzählte der Landeshauptmann.
Fokus: Vollbeschäftigung erreichen Zum Inhalt erklärte Niessl, dass dies "der wichtigste Teil unseres Zukunftsprogramms, unseres Burgenland-Programms" sei. "Und der wichtigste Teil für unser Heimatland Burgenland ist Vollbeschäftigung erreichen, Jahr für Jahr 1000 neue Arbeitsplätze netto im Land durch gute Rahmenbedingungen zu schaffen", sagte er vor Journalisten.
Weiters habe man laut Wahlkampfleiter Hergovich vieles vor, wie etwa Gratis-iPads für Schüler oder Gratis-Nachhilfe in Schulen. Da es am 31. Mai darum gehe, die Weichen für die Zukunft der nächsten Generation zu stellen, habe man die Jugend in das Zentrum der politischen Kampagne gestellt.
(APA)
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