Bergung der Germanwings-Wrackteile abgeschlossen

Die Absturzstelle bei Seyne-les-Alpes ist mittlerweile frei von Airbus-Wrackteilen.
Die Absturzstelle bei Seyne-les-Alpes ist mittlerweile frei von Airbus-Wrackteilen.(c) REUTERS
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Knapp vier Wochen nach dem Absturz wurden alle Flugzeugteile abtransportiert. Hinterbliebene erwägen eine Schadensersatz-Klage in den USA.

Knapp vier Wochen nach dem Absturz des Germanwings-Flugzeugs in den französischen Alpen haben Helfer nach Behördenangaben alle Wrackteile geborgen. Die Bergungsarbeiten seien abgeschlossen, sagte Hauptmann Benoît Zeisser von der Gendarmerie am Montag.

Die Lufthansa hatte eine Spezialfirma mit den Aufräumarbeiten beauftragt. Die Überreste des Flugzeugs wurden per Hubschrauber abtransportiert und werden in einer Halle in Seyne-les-Alpes gelagert, bis die Staatsanwaltschaft sie freigibt. Als nächstes steht die Reinigung des zerklüfteten Absturzortes von möglichen Schadstoffen wie Kerosin an.

Bei dem Absturz am 24. März starben 150 Menschen. Der Copilot wird verdächtigt, das Flugzeug absichtlich zum Absturz gebracht zu haben.

US-Anwalt: "Schuldfrage eindeutig geklärt"

Nach der Trauerfeier für die Toten am vergangenen Freitag tritt die Diskussion über Schadensersatz für die Hinterbliebenen in eine neue Phase. So wird eine Klage in den USA erwogen. Auch habe es bereits Gespräche mit Anwälten amerikanischer Hinterbliebenen gegeben.

Der Rechtsanwalt Elmar Giemulla, der nach eigenen Angaben die Familien von mehr als 20 Absturzopfern vertritt, sagte am Sonntag, er plane den Gang vor ein US-Gericht, falls die Lufthansa den Angehörigen bei den demnächst beginnenden Gesprächen über einen Schadenersatz nicht genug entgegenkomme. Giemulla sagte, sein Ziel sei es, für die Hinterbliebenen auch einen "emotionalen Schadenersatz" zu erstreiten. Die Höhe des Zahlungen könne deshalb am Ende durchaus bei ein bis eineinhalb Millionen Euro pro Passagier liegen.

Die Schuldfrage ist nach seiner Ansicht ohnehin "eindeutig geklärt". Bei einem vorsätzlichen Absturz, herbeigeführt durch den Copiloten, sei die Sachlage klar. "Lufthansa ist für von ihr eingesetztes Personal in voller Weise verantwortlich", sagte Wellens, der nach eigenen Angaben 15 Opfer-Familien mit über 60 Angehörigen zivilrechtlich vertritt.

(APA/dpa)

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