Gibt GM die Opel-Anteile "gratis" ab?

Tauziehen um Opel
Tauziehen um Opel(c) AP (Michael Probst)
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GM verhandelt angeblich mit Investoren, die zum Kauf der Opel-Anteile bereit seien. Der US-Autobauer verlangt Berichten zufolge kein Geld, sondern lediglich Investitionszusagen von mindestens 500 Millionen Euro.

Der angeschlagene US-Autobauer General Motors verlangt für seine deutsche Tochter Opel einem Zeitungsbericht zufolge kein Geld, sondern lediglich Investitionszusagen. General Motors könnte die Mehrheit an Opel und der britischen Tochter Vauxhall umsonst abgeben, wenn ein Investor mindestens 500 Millionen Euro an Eigenkapital in den neuen europäischen Firmenbund stecke, berichtete die Zeitung "Financial Times" vom Montag unter Berufung auf zwei mit der Situation vertraute Personen. GM verhandle mit Investoren, die zum Kauf der Anteile bereit seien.

Laut "Financial Times" will GM seine beiden europäischen Marken Opel und Saab zu einer eigenen Gruppe zusammenfassen, die ihren Sitz in Deutschland haben soll. Um deren Überleben zu sichern, sollen mehrere europäische Staaten mit Deutschland an der Spitze eine Garantie in der Höhe von 3,3 Milliarden Euro abgeben. Laut "Financial Times" soll damit vor allem verhindert werden, dass eine mögliche Insolvenz des ehemals größten Automobilherstellers auf Opel zurückfällt, der nach eigenen Angaben liquide genug ist, um seine Aktivitäten normal fortzusetzen.

Unabhängiger Kopf an die Spitze

In Deutschland ist der frühere VW-Chef Bernd Pischetsrieder als Chef einer von GM unabhängigen Opel-Gesellschaft ins Gespräch gebracht worden: "Wenn eine neue Opel-Gesellschaft in Europa gegründet wird, wäre zu überlegen, ob nicht ein unabhängiger Kopf an die Spitze tritt", sagte Volker Borkowski, Chef der Opel-Händlergruppe AVAG, der "Automobilwoche". Pischetsrieder "könnte viel härter gegenüber der GM-Zentrale in Detroit auftreten" als der bisherige GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster. Pischetsrieder führte Europas größten Autobauer Volkswagen von 2002 bis 2006. Ein Opel-Sprecher wollte sich zu dem Vorschlag nicht äußern.

General Motors hat früheren Angaben zufolge mehr als ein halbes Dutzend potenzieller Käufer für Opel. Fiat hat Medienberichte, dass es Interesse an Opel habe, zuletzt zurückgewiesen. GM steht nach eigenen Angaben kurz vor der Insolvenz. Die US-Regierung, die den Konzern mit Krediten über 13,4 Milliarden Dollar (10,26 Mrd. Euro) am Leben gehalten hat, hat dem Konzern eine Frist bis zum 1. Juni gestellt, um ein schlüssiges Sanierungskonzept vorzulegen.

(Ag.)

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