Im Fernsehen erkennt eine Mutter unter den Demonstranten ihren 16-jährigen Sohn. Sofort fährt sie hin, holt ihn aus der Menge und prügelt ihn förmlich nach Hause. Im Internet wird sie als "Mutter des Jahres" gefeiert.
Als Toya Graham ihren 16-jährigen Sohn im Fernsehen als vermummten Demonstrant bei den Ausschreitungen in Baltimore erkennt, ist sie schockiert. Auf dem Weg zu ihm "habe ich den Verstand verloren". Vor laufender Kamera zerrt sie ihn aus der Menge und nach Hause. Das Video wird kurze Zeit später ein Internet-Hit - in den sozialen Netzwerken wird sie bereits als "Mutter des Jahres" gefeiert.
"Ich war wütend, denn niemand will sein Kind sehen, während es so etwas tut", erzählt Graham den Fernsehsender CBS News über ihren Sohn, der offenbar mit Steinen auf Polizisten geworfen hatte. "Ich will nicht, dass mein Sohn der nächste Freddie Gray ist," verteidigt sie ihr durchaus grobes Verhalten.
Der Afroamerikaner Freddie Gray war am 19. April - eine Woche nach seiner Festnahme in Baltimore - an schweren Rückenmarksverletzungen gestorben. Die genauen Umstände sind weiter unklar. Auf Videos ist zu sehen, wie Polizisten Gray zu Boden drücken, bevor sie den vor Schmerz schreienden jungen Mann zu einem Polizeibus schleifen. Kurz darauf fiel er im Krankenhaus ins Koma. Nach seinem Tod des jungen Mannes gibt es täglich Proteste in Baltimore, bei denen die vollständige Aufklärung von Grays Tod gefordert wurde.
(Red.)