Die US-Regierung gibt 20 Millionen Dollar für den Kauf von Körperkameras, die an der Uniform getragen werden, frei.
Amerikanische Polizisten töteten nach einem Bericht der "New York Times" im Jahr 2013 über 460 Menschen. Dabei handle es sich allerdings lediglich um die Fälle, die von der Bundespolizei FBI erfasst worden seien und als juristisch entschuldbar gelten. Experten gingen jedoch davon aus, dass die Zahl der Getöteten in Wirklichkeit weitaus höher sei.
Inoffizielle Statistiken, die von Freiwilligen geführt würden, gingen von etwa 1.100 Toten im Jahr aus - das würde etwa drei Opfer am Tag bedeuten. Unklar ist, wie die Menschen ums Leben kamen - auch die ethnische Zugehörigkeit sei nicht berücksichtigt.
Körperkameras
Die Zahlen sind vor allem vor dem Hintergrund von Berichten über zunehmende Polizeigewalt gegen unbewaffnete Afroamerikaner relevant. Derzeit macht der Tod des 25-jährigen Schwarzen Freddie Gray Schlagzeilen, der nach seiner Festnahme in Baltimore schwere Rückenmarkverletzungen erlitt und später starb.
Als Reaktion auf die Serie tödlicher Polizeigewalt stellt das US-Justizministerium Polizeibehörden im ganzen Land 20 Millionen Dollar (17,83 Mio. Euro) für den Kauf von Körperkameras bereit. Wie das Ministerium am Freitag mitteilte, handelt es sich um die erste Tranche der 75 Millionen Dollar, die Präsident Barack Obama im Dezember für die Anschaffung von an der Uniform getragenen Minikameras in Aussicht gestellt hatte.
Umsetzung kompliziert
"Körperkameras erscheinen äußerst vielversprechend, um für Polizisten und die von ihnen abgedeckten Gemeinden die Transparenz zu erhöhen, die Verantwortlichkeit zu fördern und die öffentliche Sicherheit zu verbessern", erklärte die neue Justizministerin Loretta Lynch.
Obama hatte im Dezember den Kauf von 50.000 Körperkameras als Ziel ausgegeben. Die Umsetzung der Initiative dürfte aber wegen des komplizierten Polizeiwesens der USA schwierig werden. Auf Bundesebene, in den Bundesstaaten und in den Kommunen existieren rund 18.000 Polizeibehörden.
(APA/dpa)