Deutscher Bahnstreik geht bis Sonntag weiter

Muenchen 5 Mai 2015 Bahnstreik So leer war der Hauptbahnhof Muenchen noch nie
Muenchen 5 Mai 2015 Bahnstreik So leer war der Hauptbahnhof Muenchen noch nieimago/Michael Westermann
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Die Deutsche Bahn wollte Ex-Ministerpräsident Platzeck als Vermittler in der verzwickten Causa. Die Gewerkschaft GDL lehnt den Vorschlag ab.

Die deutsche Lokführergewerkschaft GDL hat das Angebot der Bahn für eine Vermittlung in dem Lohnkonflikt abgelehnt. Der bundesweite Streik werde wie geplant bis zum Sonntag fortgesetzt, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Donnerstag in Berlin.

Die Bahn hatte vorgeschlagen, den früheren brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) als Beobachter oder Vermittler in neue Verhandlungen zu holen. Weselsky sagte, es werde kein solches Verfahren geben, solange der Konzern seine Bedingung aufrechterhalte, dass es am Ende inhaltsgleiche Ergebnisse mit der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) gibt.

Eingriff in Koaltionsfreiheit

Dies sei ein Eingriff in die grundgesetzlich geschützte Koalitionsfreiheit, kritisierte der GDL-Chef. Grundsätzlich sei die GDL aber zu Gesprächen bereit, um über Lösungsansätze zu diskutieren. Die Bahn könne sich beraten lassen, von wem sie wolle.

Die Lokführer bestreiken seit dem vergangenen September zum achten Mal deutschlandweit den Zugbetrieb der Deutschen Bahn. Am Donnerstag - dem dritten von sechs Streiktagen im Personenverkehr - fuhren nach Bahn-Angaben wie an den Vortagen etwa ein Drittel der Fernzüge und 15 bis 65 Prozent der Regionalzüge.

Im Güterverkehr hatte der Ausstand bereits am Montagnachmittag begonnen. In der Wirtschaft werden Produktionsverzögerungen oder -ausfälle wegen ausbleibender Transporte befürchtet.

(APA/dpa)

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