Ex-Meinl-Firma Airports tiefrot: 175 Mio. Euro Verlust

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Der Großteil des Verlusts ist auf Abschreibungen und Wertberichtigungen zurückzuführen. So musste die Gewinn- und Verlust-Rechnung für das Jahr 2007 revidiert werden. Die Gesellschaft wird bei der Hauptversammlung aufgelöst.

Bei der heutigen außerordentlichen Hauptversammlung der Airports International (MAI/AI) wurde beschlossen, die Gesellschaft zu zerschlagen und die Ausschüttung des Cash-Bestandes und der Verkaufs-Erlöse der Flughafen-Beteiligungen an die Zertifikateinhaber vorzunehmen. Gestern wurde dies für die Ex-Meinl-Firma Power International bereits in einer ao. HV beschlossen.

Tiefrote Zahlen für die Ex-Meinl-Firma wurden zu Beginn der außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft in Wien veröffentlicht. Gemäß dieser vorläufigen konsolidierten Kennzahlen für 2008 lag das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) bei minus 174,5 Mio. Euro, der Nettoverlust (nach Abzug Minderheitenanteile) bei minus 174,8 Mio. Euro. Die Ergebnisse widerspiegeln die "außergewöhnlich hohen Abschreibungen bzw. Wertminderungsaufwendungen, die für ein realistisches Bild der Vermögenslage des Fonds notwendig waren", heißt es in einer ad-hoc-Aussendung.

Bei der auf der Kanalinsel Jersey ansässigen Airports-Firma agiert seit Ende Juli 2008 ein von der Meinl Bank unabhängiges Board. Dieses "sah sich gezwungen, die Gewinn- und Verlust-Rechnung sowie die Bilanz für das Geschäftsjahr 2007 gemäß den IFRS-Richtlinien nachträglich zu berichtigen", heißt es in der ad-hoc-Mitteilung. Der berichtigte, ungeprüfte Jahresverlust für 2007 beläuft sich nun auf minus 63,1 Mio. Euro, während in der ursprünglichen Bilanz ein Nettoverlust von minus 8,4 Mio. Euro angegeben wurde.

Abschreibungen für Verlust verantwortlich

Die Bilanzsumme 2008 verringerte sich deutlich auf 443,2 (2007, berichtigt: 602,3) Mio. Euro. Per Ultimo 2008 betrug der konsolidierte Cashbestand 369,3 (31.12.2007: 425,9) Mio. Euro. Abschreibungen und Wertminderungsaufwand für das Geschäftsjahr 2008 betragen ca. -151,1 Mio. Euro. Hauptverantwortlich dafür sei die Wertminderung der vom früheren Board erworbenen Beteiligung an dem börsenotierten türkischen Flughafenbetreiber TAV, Abschreibungen auf Call Optionen auf TAV-Aktien sowie Goodwill-Abschreibungen bestehender Investitionen.

Alle Investitionen seien vom früheren Board beschlossen und vom externen Manager des Fonds, der Meinl Bank-Tochter Meinl Airports Managers Limited (MAM), initiiert worden, so die neue Airports-Leitung. Das neue Board habe gegen MAM und die Meinl Bank bereits Schadenersatzklagen in Höhe von insgesamt rund 245 Mio. Euro eingebracht.

(APA)

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