Russland setzt auf Jemen-Friedensgespräche durch UNO

Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin.
Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin.(c) APA/EPA/JASON SZENES (JASON SZENES)
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Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin fordert die Wiederaufnahme der Gespräche zum Jemen. Überdies warnt er vor der Entsendung ausländischer Bodentruppen in den Jemen.

Im Konflikt im Jemen setzt die UN-Vetomacht Russland auf Friedensgespräche unter Vermittlung der Vereinten Nationen. Saudi-Arabien und Katar hätten zugesagt, dass ein von ihnen für Mitte Mai in Riad geplantes internationales Treffen zum Jemen zur Wiederaufnahme der Gespräche unter UN-Vermittlung beitragen werde, so der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin am Donnerstag in New York.

Er habe die Versicherung erhalten, dass das Treffen am 17. Mai "kein Versuch sein wird, den UNO-Weg zu ersetzen". "Wir hoffen, dass es sehr schnell ein schnelles Ende aller Feindseligkeiten im Jemen geben wird und eine Wiederaufnahme dieser Gespräche", fügte Tschurkin vor Journalisten hinzu. Auf Initiative von Jemens im saudi-arabischen Exil lebendem Staatschef Abd Rabbo Mansour Hadi sollen am 17. Mai in Riad Friedensgespräche stattfinden. Tschurkin warnte überdies vor der Entsendung ausländischer Bodentruppen in den Jemen. Dies würde zu einer "waghalsigen Eskalation" des Konflikts führen, warnte der russische UNO-Botschafter.

Die jemenitische Regierung hatte am Mittwoch in einem Schreiben an den UNO-Sicherheitsrat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, Bodentruppen ins Land zu schicken, "um den Jemen zu retten". US-Außenminister John Kerry sagte dazu bei einem Besuch in Riad, "weder Saudi-Arabien noch die USA" dächten an einen derartigen Einsatz.

Saudi-Arabien erklärte sich am Donnerstag hingegen zu einer fünftägigen Waffenruhe bereit, um humanitäre Hilfe für die jemenitische Bevölkerung zu ermöglichen. Neben Kerry war auch der UNO-Sondergesandte Ismail Ould Cheikh Ahmed in Riad, um mögliche neue Friedensgespräche vorzubereiten.

Im Jemen liefern sich Houthi-Rebellen und verbündete Armeeeinheiten seit Wochen heftige Kämpfe mit den Truppen und Milizen von Präsident Hadi. Saudi-Arabien steht an der Spitze einer von den USA unterstützten arabischen Militärallianz, die seit Ende März Luftangriffe gegen die Houthis fliegt. Seit Beginn der Kämpfe wurden nach UNO-Angaben mehr als 1.200 Menschen getötet.

(APA/AFP)

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