Eine von Saudi-Arabien für Jemen vorgeschlagene Feuerpause ab Dienstag werde offenbar akzeptiert. Nichtsdestotrotz flog die Militärallianz am Sonntag weitere Luftangriffe.
Im Jemen zeichnet sich nach wochenlangen Kämpfen eine Waffenruhe ab. Die Houthi-Rebellen im Jemen haben ihren Willen angedeutet, sich an einem von der arabischen Militärkoalition angekündigten Waffenstillstand zu beteiligen. Sie seien bereit, "positiv" auf alle Bemühungen zu reagieren, um das "Leiden" der Bevölkerung zu beenden, erklärte das Politbüro der Rebellengruppe am Sonntag.
"Als Antwort auf die Bemühungen einiger verbrüderter und befreundeter Länder geben wir bekannt, dass wir mit der humanitären Feuerpause einverstanden sind", sagte der Sprecher des Pro-Houthi-Militärs in Sanaa, Oberst Sharaf Lukman, am Sonntag der Nachrichtenagentur Saba.
Die Feuerpause soll vor allem dazu dienen, Hilfslieferungen für die unter Krieg und Bombardierungen leidende Zivilbevölkerung auf den Weg zu bringen.
Zuvor hatten schon die mit den Houthi-Rebellen verbündeten Militäreinheiten erklärt, sich an die Feuerpause halten zu wollen. Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hatte am Freitag angekündigt, am Dienstagabend ihre Luftangriffe für fünf Tage einzustellen, um die Versorgung der notleidenden Bevölkerung mit Hilfsgütern zu erlauben. Sollten sich auch die Rebellen an die Feuerpause halten, könnte sie auch verlängert werden, sagte ein Sprecher.
Seit Wochen Luftangriffe
Die Militärkoalition fliegt seit sechs Wochen Luftangriffe auf die Houthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Militäreinheiten des früheren jemenitischen Präsidenten Ali Abdallah Saleh. Die Intervention soll den weiteren Vormarsch der Houthis stoppen und dem nach Saudi-Arabien geflohenen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi ermöglichen, an die Macht zurückzukehren. Die Angriffe richteten große Zerstörungen an, konnten die Houthi-Rebellen aber kaum zurückdrängen.
Die Militärkoalition hat ein Embargo gegen das Land verhängt, um die Versorgung der Rebellen mit Waffen und Treibstoff zu verhindern. Dadurch ist aber auch die Lieferung von Hilfsgütern für die Bevölkerung stark eingeschränkt.
Luftangriffe auf Haus des früheren Präsidenten Saleh
Die Kämpfe gingen aber vorerst weiter, so auch am Sonntag, als die Militärallianz im Morgengrauen Luftangriffe auf die Residenz des ehemaligen Präsidenten Ali Abdullah Saleh flog, der mit den Houthi verbündet ist. Nach Angaben der jemenitischen Nachrichtenagentur Chabar blieben der Ex-Staatschef und seine Familie unverletzt. Saleh hatte in dem Land 33 Jahre lang geherrscht, bevor er im Zuge des Arabischen Frühlings 2012 den Präsidentenposten räumen musste.
(APA/Reuters)