Hollande in Kuba: "Fidel hat noch immer viel zu sagen"

(c) APA/EPA/ALEX CASTRO / CUBADEATE (ALEX CASTRO / CUBADEATE / HANDOU)
  • Drucken

Frankreichs Präsident, François Hollande, lobt nach einer Unterredung den Revolutionsführer Fidel Castro und fordert Ende der US-Sanktionen.

Havanna. Die Visite ist ein weiterer wichtiger Schritt der Normalisierung zwischen Kubas einst stramm kommunistischem Castro-Regime und dem Westen. Beim ersten Staatsbesuch eines französischen Präsidenten auf dem Inselstaat hat sich François Hollande für ein Ende des US-Embargos gegen Kuba ausgesprochen. Paris werde alles dafür tun, „damit die Maßnahmen, die Kubas Entwicklung so sehr geschadet haben, endlich aufgehoben werden können“, sagte Hollande in Havanna.

Nach einem Gespräch mit Fidel Castro würdigte Hollande die Lebensleistung des Revolutionsführers: Fidel habe noch immer „viel zu sagen“ und sei ein „Mann, der Geschichte geschrieben hat“. Anschließend traf Hollande mit Raúl Castro zusammen, der 2008 das Amt des Staatschefs von seinem damals schwer kranken Bruder Fidel übernommen hatte.

Total dementiert Ölbohrdeal

Der französische Präsident ist der erste westliche Staatschef, der Havanna besucht, seit sich die USA und Kuba im Dezember auf eine Normalisierung ihrer Beziehungen geeinigt haben.

Hollande wurde auch von Wirtschaftsvertretern begleitet. Die Aussicht auf ein Ende des US-Embargos macht Kuba für Investoren interessant. Der französische Ölkonzerns Total dementierte jedoch einen Bericht des kubanischen Staatsfernsehens, wonach das Unternehmen vor Kubas Küste nach Öl bohren darf: „Total weist zurück, mit Kuba eine Vereinbarung zur Offshore-Erkundung abgeschlossen zu haben“, so ein Sprecher. Der Verkauf von Ölspezialprodukten in Kuba sei ebenfalls begrenzt. Eine Vereinbarung in dieser Sparte könnte Insidern zufolge aber Auslöser für die TV-Meldung gewesen sein. (APA/AFP/Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.05.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Papst Franziskus
Religion

(K)ein bisschen mehr Ruhe: Papst besucht Kuba

Den Wunsch, sich mehr ausruhen zu können, wird sich Papst Franziskus vorerst nicht erfüllen können. Seine nächste Reise steht schon fest.
Der Hafen von Miami
Außenpolitik

USA wollen Fährverbindung nach Kuba etablieren

Washington vergibt Lizenzen an einige Unternehmen für die 400 Kilometer lange Strecke Miami - Havanna. Keine Fortschritte gibt es bei der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.