Die Freiheitliche Ilse Benkö setzt auf einen Schlager, SP-Chef Hans Niessl auf "Privates". Während Facebook beliebt ist, lässt man Twitter außen vor.
Im Kampf um die Stimmen für die burgenländische Landtagswahl am 31. Mai setzen die Parteien dieses Mal sehr stark auch auf Social Media. Besonders Facebook hat es den Wahlwerbenden angetan. Die Online-Palette reicht von SPÖ-TV bis hin zum mittlerweile - zumindest im Burgenland - legendären Song "Blaue Lady" der FPÖ-Kandidatin Ilse Benkö. Twitter ist hierzulande für die Parteien dagegen nicht attraktiv.
Die SPÖ hat bereits vor Wochen ihren eigenen Online-TV-Sender SPÖ-TV präsentiert. Auf "Youtube", der Homepage und der Facebook-Seite der SPÖ Burgenland wolle man "schnell und exklusiv, aber vor allem auch zielgruppengerecht informieren", sagte Landesgeschäftsführer Robert Hergovich. Die Zuseher werden Landeshauptmann Hans Niessl in den Videos nicht nur "sehr exklusiv", sondern "vielleicht so, wie wir ihn noch selten gesehen haben - auch privat" erleben können. Niessl selbst ist auf Facebook schon recht lange unterwegs und postet täglich Fotos und auch Videos von seinen Terminen.
Die ÖVP teilt Fotos von Wahlkampfveranstaltungen und den Landschaftselementen. In vielen Gemeinden hängen nicht nur Wahlplakate, sondern werden etwa aus Strohballen Figuren geformt, um so für einzelne Kandidaten zu werben oder einfach nur die Unterstützung der jeweiligen Gemeinde zu präsentieren. Außerdem werden auf Facebook auch Videos zum Wahlkampfmotto "Voller Einsatz" gezeigt. Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl hat zwar keine eigenen Facebook-Seite, bloggt allerdings.
Die FPÖ, vor allem Listen-Zweite Landtagsabgeordnete Ilse Benkö, hat bisher wohl am meisten für Aufsehen gesorgt. Auf ihrer Facebook-Seite hat sie den Wahl-Song "Blaue Lady" veröffentlicht (siehe Video unten). "I kreiz die Benkö on, blaue Lady, weil i mi valossn konn - auf sie" heißt es da im Refrain. Daneben läuft auf der Seite der FPÖ Burgenland, die auch auf Instagram setzen, zahlreiche ein "Selfie-Fotowettbewerb". Landesparteiobmann Johann Tschürtz postet unter anderem Fotos mit seinen Enkelkindern.
Fotos und Veranstaltungen sind auf der Facebook-Seite der Grünen im Vordergrund. Landessprecherin Regina Petrik nutzt ihre Seite auch, um etwa Aussagen anderer Parteien "klarzustellen" oder postet Online-Artikel und bittet ihre Facebook-Freunde sogar um "Verständnis, dass ich hier fast nur mehr Landtagswahl-orientiert poste". Petrik bloggt außerdem und nutzt auch aktiv Twitter.
Zeitungsartikel, Fotos vom Wahlkämpfen und Veranstaltungen stellt auch das Bündnis Liste Burgenland auf Facebook online. Spitzenkandidat Manfred Kölly teilt die auf der "Hauptseite" gezeigten Inhalte. Auf Youtube lässt sich der eine oder andere Beitrag von Pressekonferenzen finden.
Auf dem Youtube-Chanel der Neos Österreich wird auch deren Spitzenkandidat Christian Schreiter präsentiert. Ansonsten ist die Facebook-Seite gespickt mit Fotos und einem Video, das knapp auf den Punkt bringen soll, "warum wir in den Landtag wollen". Sie stehen für "junge Köpfe statt alter Hüte". Ähnlich wie Petrik lebt auch Schreiter auf seiner eigenen Facebook-Seite die Oppositions-Rolle aus.
Die Christliche Partei Österreichs (CPÖ) lässt sich auf Facebook zwar finden, eine Burgenland-Seite taucht allerdings nicht auf. Und auch Spitzenkandidat Thomas Graf hat es mit seinem Namen in der Social-Media-Welt aufgrund der Häufigkeit wohl nicht gerade leicht, recht schnell gefunden zu werden.
Bei der ORF-Konfrontation aller Spitzenkandidaten für die Landtagswahl gingen vor allem beim Asylthema und Öffentlichen Verkehr die Meinungen auseinander.