Regierung spricht von "richtigem Signal". Das Boot sank wenig später. Fischer brachten die Geretteten nach Indonesien.
Nach dem Untergang ihres Schiffes sind mehr als 700 Flüchtlinge aus Bangladesch und Myanmar nach Indonesien gebracht worden. Das Flüchtlingsboot sei den bisher vorliegenden Informationen zufolge zuvor von der malaysischen Marine abgewiesen worden, sagte der Polizeichef der Stadt Langsa, Sunarya, wo die Bootsflüchtlinge am Freitag ankamen. Das Schiff sei später allerdings gesunken, die Insassen seien dann von Fischern gesichtet und an Bord genommen worden.
Den Angaben zufolge brachten sechs Fischerboote die Flüchtlinge - Bangladeschis und Angehörige der überwiegend in Myanmar lebenden muslimischen Minderheit der Rohingya - nach Langsa an der Ostküste der indonesischen Provinz Aceh. Ein Vertreter der Einwanderungsbehörde in Langsa sagte der Nachrichtenagentur AFP, bisher seien 712 Flüchtlinge gezählt worden.
"Senden das richtige Signal"
Die malaysische Regierung hatte zuvor gedroht, Bootsflüchtlinge künftig sofort wieder auf See zu schicken. Kritik an dieser Politik weist Kuala Lumpur zurück: „Wir senden ihnen das richtige Signal, indem wir sie dorthin schicken, wo sie herkommen“, sagte der malaysische Heimatminister, Wan Hunaidi Tuanku Jaafar. Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) sagte, derzeit befänden sich tausende Flüchtlinge in südostasiatischen Gewässern.
Am vergangenen Wochenende waren in Indonesien und Malaysia 1600 Bootsflüchtlinge angekommen. Malaysia hatte einige von ihnen inhaftiert. Indonesien hatte rund 500 Insassen eines Boots mit Verpflegung und Medikamenten versorgt, bevor diese in Richtung Malaysia weiterfuhren. Nach Angaben des UNHCR versuchten in den ersten drei Monaten des Jahres rund 25.000 Angehörige der muslimischen Rohingya-Minderheit aus Bangladesch und Myanmar, sich mit Booten abzusetzen.
Jährlich versuchen tausende Bangladeschis und Rohingya aus Myanmar über das Meer Malaysia und Indonesien zu erreichen. Menschenrechtsaktivisten zufolge sind derzeit tausende Bootsflüchtlinge in der Region unterwegs. Die malaysischen Behörden schickten zuletzt aber wiederholt Flüchtlingsboote zurück aufs offene Meer. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon verurteilte dieses Vorgehen am Donnerstag. Die Rettung von Flüchtlingen auf hoher See sei eine völkerrechtliche Pflicht, erklärte er.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.05.2015)