Es gibt die Befürchtung, dass die IS-Kämpfer die antiken Stätten in der syrischen Stadt zerstören.
Kämpfer der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) haben offenbar die gesamte syrische Stadt Palmyra unter ihre Kontrolle gebracht. Das erklärten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und andere Aktivisten am Donnerstag. Seit Mittwoch seien mehr als 100 Regime-nahe Kämpfer in Palmyra und Umgebung getötet worden, hieß es.
Die Regierungstruppen hätten sich von allen Positionen in der Stadt und ihrer Umgebung zurückgezogen, erklärten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und andere Aktivisten am Donnerstag. Stützpunkte des Militärgeheimdiensts in der Wüste sowie der Militärflughafen und das Gefängnis von Palmyra seien aufgegeben worden. Bei Gefechten im Gebiet von Palmyra sind seit Mittwoch mindestens 100 regierungsnahe Kämpfer getötet worden, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Palmyra liegt entlang einer strategisch wichtigen Route zwischen Damaskus und Homs, beide in Hand der Regierungstruppen.
Die Jihadisten seien in der Nacht in die Haftanstalt eingedrungen. Der IS kontrolliere nun die Hälfte Syriens, hieß es.
Zerstörung von Weltkulturerbe befürchtet
Experten befürchten eine Zerstörung der in Palmyra befindlichen antiken Stätten, die zum Weltkulturerbe zählen. Die Zeugnisse der Jahrtausende alten griechisch-römischen und persischen Baukunst zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe. In anderen antiken Stätten wie Nimrud und Hatra im Irak hatten IS-Kämpfer bereits verheerende Verwüstungen angerichtet. "Das ist das Ende einer Zivilisation", erklärte der syrische Direktor antiker Stätten, Maamoun Abdulkarim. "Die zivilisierte Welt hat den Kampf gegen das Barbarentum verloren."
(APA/AFP/dpa)