Laut dem geänderten Wahlrecht ist in jedem Bezirk das letzte für jede Partei zu vergebende Mandat automatisch das Vorzugsstimmenmandat.
Vor der Landtagswahl am 31. Mai im Burgenland wird diesmal besonders heftig um Vorzugsstimmen geworben. Den Kandidaten hilft dabei das geänderte Wahlrecht, wonach in jedem Bezirk das letzte für jede Partei zu vergebende Mandat automatisch das Vorzugsstimmenmandat ist. Wo Grundmandate vergeben werden, zieht somit der Kandidat mit den meisten Vorzugsstimmen in den Landtag ein.
Bei der SPÖ sei das Engagement sehr groß. "Ausnahmslos alle Kandidatinnen und Kandidaten führen einen Vorzugsstimmenwahlkampf", sagte Landesgeschäftsführer Robert Hergovich. "Besonders groß" sei die Motivation bei den Jugendkandidaten, weil die SPÖ eine Jugendabgeordneten-Garantie abgegeben habe. Jener Jugendliche, der in seinem Wahlkreis die meisten Vorzugsstimmen auf sich vereinen könne, ziehe in den Landtag ein, erläuterte Hergovich.
"Knapp die Hälfte unserer Kandidaten setzt intensiv auf das Vorzugsstimmensystem", berichtete ÖVP-Landesgeschäftsführer Christian Sagartz. Die Wahlwerber finanzieren ihre Kampagnen selbst. Insgesamt mischen um die 30 Kandidaten bei der ÖVP im Rennen um Vorzugsstimmenmandate mit.
Bei der FPÖ steht das Spitzentrio Johann Tschürtz, Ilse Benkö - sie sorgte mit dem Wahlkampf-Song "Blaue Lady" für Aufsehen - und Gerhard Kovasits im Mittelpunkt von Vorzugsstimmen-Wahlwerbung. Alles zusammengenommen, dürften es rund 25 Kandidaten sein, die einen Vorzugsstimmenwahlkampf führen, so Klubdirektor Alexander Petschnig.
Bei den Grünen führen rund zehn Personen einen Vorzugsstimmenwahlkampf, erläuterte Landesgeschäftsführerin Anita Malli. Darunter befinden sich geschlossen die ersten acht Kandidaten auf der Landesliste, die von Regina Petrik und Wolfgang Spitzmüller angeführt wird. Vereinzelt sind auch Kandidaten auf Wahlkreisebene aktiv, etwa Martin Horvath im Bezirk Oberwart.
LBL setzt auf Teamplayer
Beim Bündnis Liste Burgenland (LBL) stehe nicht die Werbung um Vorzugsstimmen, sondern das Team als Ganzes im Vordergrund: "Wir sind lauter Teamplayer, das ist für uns eigentlich das Wichtigste", sagte Wahlkampfleiter Martin Klikovits. "Natürlich ist es jedem Kandidaten freigestellt, dass er um Vorzugsstimmen wirbt", so Klikovits. Auf der Landesliste tut dies etwa Wolfgang Rauter, der die ursprüngliche Liste Burgenland mit aus der Taufe hob und bis Jänner die Funktion des Obmannes innehatte.
Bei den Neos gebe es einzelne Kandidaten, die besonders gut vernetzt seien, erläuterte Wahlkampfleiter Manuel Güll. Dazu gehöre etwa Eduard Posch, der im Bezirk Oberwart antritt. "Einen Vorzugsstimmenwahlkampf im klassischen Sinn gibt es bei uns nicht", so Güll.
(APA)