Die Fundorte liegen auf der Route durch den Dschungel im Grenzgebiet zwischen Malaysia und Thailand, wo Schlepper Lager errichtet hatten.
In Malaysia haben Forensiker Leichen aus Massengräbern geborgen, in denen vermutlich Flüchtlinge verscharrt wurden. Auf der Suche nach menschlichen Überresten machten sich die Spezialkräfte der Polizei am Dienstag mit Schaufeln und Hacken daran, die kürzlich entdeckten knapp 140 Gräber an der Grenze zu Thailand auszuheben.
In der Nähe der Gräber befinden sich auch rund 30 Lager, die vermutlich von Schlepperbanden eingerichtet wurden. Die Fundorte liegen auf der Route durch den Dschungel im Grenzgebiet zwischen Malaysia und Thailand, auf der Flüchtlinge vor allem aus Myanmar (Burma) und Bangladesch unterwegs sind. Einige der Lager waren offenbar erst vor zwei oder drei Wochen überstürzt verlassen worden, nachdem Thailand eine Offensive gegen Menschenschmuggler eingeleitet hatte.
Bei den Flüchtlingen aus Myanmar handelt es sich hauptsächlich um Rohingya, eine muslimische Minderheit, die in ihrer Heimat nach eigenen Angaben diskriminiert wird. In den vergangenen Jahren haben die Schlepper häufig die Menschen in abgelegenen Lagern solange festgehalten, bis für sie ein Lösegeld entrichtet wurde. Seit Thailand massiv gegen Schlepperbanden vorgeht, sind diese Tausende Flüchtlinge in Booten auf offenem Meer in Südostasien ihrem Schicksal überlassen. Keines der umliegenden Länder wollte sie ins Land lassen, Malaysia und Indonesien erklärten sich schließlich dazu bereit. Thailand lehnte eine Aufnahme dagegen ab.
((c) APA/Reuters)