Ex-SPD-Chef Platzeck: G7 soll Russland wieder aufnehmen

Im Schloss Elmau findet am 07. und 08.06.2015 der G7-Gipfel statt.
Im Schloss Elmau findet am 07. und 08.06.2015 der G7-Gipfel statt.(c) APA/dpa/Stephan Jansen (Stephan Jansen)
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Der Sozialdemokrat und die deutsche Wirtschaft kritisieren scharf, dass Russland bei dem Treffen in Bayern außen vor bleibt.

Anlässlich des bevorstehenden G7-Gipfels in Bayern fordert der ehemalige SPD-Chef Matthias Platzeck, Russland wieder in die Runde der führenden Industriestaaten aufzunehmen: "Russland muss zurück in die G7", sagte Platzek, heute Vorsitzender des deutsch-russischen Forums.

Auch der Ostausschuss der deutschen Wirtschaft kritisiert den Ausschluss Russlands vom G7-Gipfel in Bayern. Es sei eine verpasste Chance, wenn Gesprächsformate wie die G7-Runde nicht zum Dialog mit Russland genutzt würden, sagte der Vorsitzende des Ostausschusses, Eckhard Cordes, der „Welt am Sonntag". „Ein Treffen G7 plus Russland könnte einen Beitrag zur Krisenlösung leisten und Russland zu konstruktiven Schritten im Ukraine-Konflikt bewegen.“

Russland wegen Krim ausgeschlossen

Die sieben führenden Industriestaaten - USA, Kanada, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Italien und Japan - hatten Russland 2014 wegen der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim aus dem G8-Kreis ausgeschlossen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte zuletzt betont, dass die Zeit noch nicht reif für eine erneute Einladung sei. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sagte, dass er die Rückkehr Russlands in den Kreis wünsche, die dafür nötigen Voraussetzungen aber nicht erfüllt seien.
Der G7-Gipfel unter deutscher Präsidentschaft beginnt kommenden Sonntag im bayerischen Elmau.

(APA/Reuters)

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