Die Grünen legten in beiden Ländern leicht an Stimmen zu.
Graz/Eisenstadt. Sowohl in der Steiermark als auch im Burgenland ist es das beste Ergebnis für die Grünen – trotzdem legte die Partei in beiden Bundesländern nur leicht zu. Im Burgenland verpasste Spitzenkandidatin Regina Petrik, die als Quereinsteigerin 2010 bei den Grünen landete, trotz Zugewinnen (von 2,3 Prozent Prozentpunkten) mit zwei Mandaten ihr Wunschziel von drei Mandaten und somit Klubstärke. Die Freude über das Ergebnis sei aber ganz klar da.
Leichte Zugewinne brachte auch der Urnengang in der Steiermark, wo die Grünen nach 5,55 Prozent (2010) nunmehr auf 6,4 Prozent der Stimmen kamen. „Es ist ein Zuwachs, über den wir uns natürlich freuen“, erklärte der grüne Landesgeschäftsführer Wolfgang Rabak. Das Wahlziel von mindestens zehn Prozent wurde aber weit verfehlt.
Glawischnig: Luft nach oben
In Wien frohlockte Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner trotzdem über das beste Ergebnis in den beiden Ländern und die 14. Wahl in Serie, „bei der wir Wählervertrauen dazugewinnen konnten“.
Die grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig freute sich über das beste Ergebnis sowohl in der Steiermark als auch im Burgenland. Gleichzeitig gestand sie ein, dass es noch „Luft nach oben“ gegeben hätte. Vor allem in der Steiermark hätten die Grünen nicht in dem Ausmaß gewonnen wie erhofft.
Bundespolitische Themen haben nach Ansicht Glawischnigs bei den Landtagswahlen eine Rolle gespielt. So sind ihrer Ansicht nach „die Segnungen der Steuerreform nicht angekommen“ und das Thema Asyl sei „mit Sicherheit massiv missbraucht worden“. Darin sieht sie den Hauptgrund für den Erfolg der FPÖ.
Glawischnig warnte ausdrücklich vor einer Regierungsbeteiligung der FPÖ sowohl in der Steiermark als auch im Burgenland. Sie verwies auf Schwarz-Blau im Bund und auf Kärnten und sagte: „Die Schäden zahlt der Steuerzahler noch heute.“ Für ihre eigene Partei kündigte sie für beide Bundesländer „harte Oppositionspolitik“ an.
Für die Grünen gehe die positive Grundstimmung weiter, die Serie mit Zugewinnen sei fortgesetzt worden, meinte die Bundessprecherin. Glawischnig zeigte sich damit auch zuversichtlich für die Wahlen in Wien und Oberösterreich im heurigen Herbst. Die Grünen sähen sich in ihrem Kurs bestärkt. SPÖ und ÖVP müssten in der Bundespolitik hingegen ihren Regierungskurs überdenken, meinte Glawischnig. (APA/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.06.2015)