Video: MiG-29 mit Aussicht aufs All

Die MiG-29 in 18.200 Meter über Russland
Die MiG-29 in 18.200 Meter über RusslandMiGFlug/Artur Sarkisyan
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Das Schweizer Unternehmen MiGFlug bietet (nicht ganz billige) Flüge mit Düsenjets für Private an. Einer davon führt von Russland aus ziemlich spektakulär bis in die Stratosphäre in rund 20 Kilometer Höhe.

Das Schweizer Unternehmen MiGFlug, das in mehreren Staaten Flüge in Düsenkampfjets für Privatpersonen anbietet, hat ein recht eindrucksvolles Video vom "Edelstein" in seinem Angebot produzieren lassen: Aufgenommen durch Kameras, die an die Flugzeugaußenseite sowie im Cockpit montiert wurden, zeigt es eine russische MiG-29 "Fulcrum", die über Russland in Höhen von etwa 18 bis 22 Kilometer aufsteigt. Man sieht die Krümmung der Erdkugel (durch die benutzten Weitwinkelobjektive ist das im Film freilich etwas überzogen dargestellt), die an diesem Wintertag so weit man sehen kann von einer blendend weißen Wolkenschicht bedeckt ist, und ringsum die blauschwarzen Unendlichkeiten des Alls, darin die grell gleißende Sonne und beim genauen Hinschauen Sterne.

Dieser "Edge of Space"-Flug nimmt seinen Ausgangspunkt von einem Flugfeld bei Nischnii Nowgorod, einer Stadt am Oberlauf der Wolga rund 400 Kilometer östlich von Moskau. An sich beträgt die Dienstgipfelhöhe der MiG-29 18 Kilometer, die überschießenden Kilometer kommen dadurch zustande, dass die Fulcrum, dieser Anfang der 1980er zuerst in der UdSSR in Dienst gestellte Klassiker der modernen Mehrzweckkampfjets, auf Überschall beschleunigt und sich auf einer ballistischen Bahn in die Höhe katapultiert, bis zum Scheitelpunkt, wo kurz Schwerelosigkeit herrscht, bevor es nach unten geht.

17 Kilometer sind garantiert

Die Höchstflughöhe hängt vom Wetter und der Lufttemperatur ab, heißt es bei MiGFlug, es würden aber 17 Kilometer mindestens garantiert. Und, so heißt es: "Auf dieser Höhe befinden sich nur die Astronauten und Kosmonauten in der ISS noch über Ihnen. Ein Anblick den bis jetzt nur wenige Menschen gesehen haben!"

"Edge of Space", also Rand des Weltalls, ist natürlich übertrieben: Im Allgemeinen nimmt man den Beginn des Alls in 100 Kilometer Höhe an. Die avisierte Flughöhe liegt aber immerhin in der Stratosphäre, jener zweiten Schicht der Erdatmosphäre, die in zwischen acht Kilometern (über den Polen) und 18 Kilometern (am Äquator) beginnt und in etwa 50 km Höhe endet. Passagierflugzeuge fliegen auf Langstrecken für gewöhnlich in etwa zehn bis zwölf Kilometer Höhe.

Über den Wolken, Sicht über die Triebwerke
Über den Wolken, Sicht über die TriebwerkeMiGFlug/Artur Sarkisyan

Diese Exklusivität ist natürlich nicht ganz billig und kostet doch etwas mehr als sieben Tage Bodrum: Auf der Homepage von MiGFlug ist die Rede von 16.500 Euro - exklusive Anreise und Hotel, man sei aber gern bei der Buchung behilflich, heißt es. Günstigere Flüge mit der MiG-29 in niedrigeren Höhen gibt es ab 11.500 Euro.

Und der Himmel ist das Limit...
Und der Himmel ist das Limit...MiGFlug/Artur Sarkisyan

MiGFlug bietet an Standorten in mehreren Staaten, darunter Deutschland, Tschechien, Frankreich, der Schweiz und der Slowakei, aber auch noch günstigere Flüge an: etwa mit dem altehrwürdigen 1950-Jahre-Jäger MiG-15 "Fagot", dem auch nicht jüngeren britischen Hawker "Hunter"-Jagdbomber und dem leichten tschechischen Düsentrainer/Erdkampfjet Aero L-39 "Albatros"; mit letzterem fliegt man u.a. in Tschechien, Spanien und Deutschland schon ab rund 2000 Euro.

Am billigsten kommt laut MiGFlug ein Flug mit der etwas kleineren Aero L-29 "Delfín" in der Slowakei (1499 € für 20 Minuten). Infos auf der Homepage des Unternehmens.

Platz 5 in der Welt-Kampfjetliga

MiG-29 der slowakischen Luftwaffe
MiG-29 der slowakischen Luftwaffe militaryimages.net

Von der in den 1970ern von Mikojan-Gurewitsch entwickelten MiG-29 wurden mehr als 1600 Stück produziert, von denen (laut World Air Forces 2015) noch etwa 790 aktiv sind; die Fulcrum liegt in der Reihenfolge der aktuell verbreitetsten Kampfflugzeuge auf Platz 5 (Platz 1: die amerikanische F-16 "Fighting Falcon" mit 2240 Stück). Unter anderem fliegt sie in zahlreichen Varianten noch in den Luftwaffen etwa Russlands, Indiens, Polens, Serbiens, Syriens, Perus und Algeriens.

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