Ticker-Nachlese Am Mittwoch stand die Kärntner Landespolitik im Zentrum. Herwig Seiser (SPÖ) und der Grüne Rolf Holub erzählten über die Zeit, in der erstmals Probleme bei der Hypo auftauchten.
Auch am Mittwoch stand der Hypo-Untersuchungsausschuss im Parlament wieder ganz im Zeichen der Kärntner Landespolitik. Am Nachmittag wurde der SPÖ-Politiker Herwig Seiser befragt, der 2004 Abgeordneter im Kärntner Landtag wurde. Damals stimmte auch die SP-Fraktion für den Landtagsbeschluss zur Ausweitung der Landeshaftungen für die Hypo. Der damalige Hypo-Chef Wolfgang Kulterer habe 2004 klargemacht, dass die Ausweitung der Haftungen für den Hypo-Börsengang notwendig sei, erzählte Seiser. Zu diesem ist es - wie wir heute wissen - nie gekommen. Öffentlich sei lange Zeit kaum über die Landeshaftungen gesprochen worden. Die Kärntner "Nebelmaschine" habe sehr gut funktioniert, die Hypo sei lange Zeit nur positiv dargestellt worden. Als Gaby Schaunig (SPÖ) im Jahr 2006 die Swap-Affäre bei der Hypo im Landtag angesprochen hat, haben laut Seiser "kriegsähnliche Zustände" geherrscht. Landeschef Jörg Haider habe einen Wutanfall bekommen, so dass die Sitzung für eine Stunde unterbrochen werden musste.
Zuvor war der grüne Politiker und Kabarettist Rolf Holub an der Reihe. Holub formulierte seine Sicht auf die Hypo so: "Der Kulterer war unumstritten". Haiders Reich und die Hypo seien "zwei Königreiche" gewesen, so der Grüne. "Der Jörg Haider ist in die Hypo hineingegangen und mit zwei Millionen wieder hinaus" - ohne dass irgendetwas überprüft worden sei. Der Ausgang mit den Landeshaftungen war für Holub 2004 schwer vorhersehbar. Denn es habe eine "Wirtschaftskrise, Verbrecher und Geisteskranke" gegeben. Er habe "den Irrsinn" zu spät erkannt.
"Die Presse" berichtete live aus dem Parlament