Susan Boyle: Das 47-jährige, ungeküsste "Stimmwunder"

Susan Boyle
Susan Boyle(c) AP (Andrew Milligan)
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Susan Boyle ist arbeitslos, alleinstehend und wurde noch nie von einem Mann geküsst. Die unscheinbare Schottin ist trotzdem dabei, die britische Casting-Show "Britain's Got Talent" zu gewinnen.

Vom schottischen Reihenhaus zu Weltruhm: Als die 47-jährige Susan Boyle am 11. April die Bühne der britischen Casting-Show "Britain's Got Talent" betrat, wurde sie ungeniert ausgelacht. Mit grauen Haaren, Doppelkinn und großmütterlichem Goldkleid hat sich selten jemand zum Traum eines Popstars bekannt. Aber kaum hatte sie die ersten Töne von "I Dreamed a Dream" gesungen, schlug die Häme in Jubel und Rührung um. Weite mehr als 40 Millionen Besuche verzeichnet ihr Auftritt mittlerweile auf YouTube. Larry King führte auf CNN gar ein Interview mit dem "Stimmwunder".

"Warum sollte ich mich ändern?", wunderte sich die alleinstehende, arbeitslose Amateursängerin. In den letzten Jahren hat sich Boyle um Mutter gekümmt. Die ist inzwischen verstorben. Nun ist die 47-Jährige allein mit ihrer Katze und ohne Job. In einem Interview gab sie an, noch nie geküsst worden zu sein. Mit ihrem ersten Auftritt eroberte sie die Herzen der Briten jedoch im Sturm. Diese lieben sie offenbar, weil sie so ist, wie sie ist: Der Inbegriff eines verkannten Talents. Jetzt bekommt sie tonnenweise Fanpost. "Ich werde ganz sicher nicht mehr einsam sein", so Boyle.

Boyle, jüngstes von insgesamt neun Kindern, singt seit ihrem zwölften Lebensjahr öffentlich, im Kirchenchor des Dorfs und bei Karaoke. Ihre Gesangsausbildung beendete sie, um sich um ihre kranke Mutter kümmern zu können. Inzwischen gilt sie als haushohe Favoritin, auch für "Britain's Got Talent"-Juror Piers Morgan ist sie. Selbst wenn sie nicht gewinnt, "werden wir in einem Jahr ein Nummer eins Album auf der ganzen Welt haben", prognostizierte Morgan auf CNN. "Das werden wir alles sehen", beschwichtigte Boyle, zu deren Fans sich auch Demi Moore und Ashton Kutcher zählen.

Einen Plattenvertrag hat sie vermutlich schon in der Tasche. Gegenüber der Zeitung "Daily Mirror" bestätigte sie, dass sie ein Treffen mit Sony Music gehabt habe. Mehr wolle sie darüber aber nicht sagen. "Ich mache Baby-Schritte und nehme jeden Tag, wie er kommt", sagt Boyle bei Larry King. Man wird sehen, ob ihr diese Einstellung zu mehr als 15 Minuten Ruhm verhilft.

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(APA/Red.)

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