Schulautonome Tage für nächstes Schuljahr fixiert

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Schmied bittet Schulpartner um Vorschläge für Neuregelung ab 2010/2011. Damit gibt die Ministerin vorerst klein bei, denn ihr Vorschlag hatte in der Vorwoche massive Kritik nach sich gezogen.

WIEN (pri/APA). Unabhängig von der Neuregelung, die erst ab dem Schuljahr 2010/2011 in Kraft treten soll, wurden die zentral vorgegebenen schulautonomen Tage für das kommende Schuljahr nun von den Landesschulräten fixiert. Die meisten Länder haben sich für die Freitage nach Christi Himmelfahrt und Fronleichnam entschieden: In Tirol, Wien, Kärnten, der Steiermark und dem Burgenland ist am 14.Mai und am 4. Juni 2010 schulfrei.

Niederösterreich und Salzburg bescheren ihren Schülern durch schulfreie Tage am 7. Dezember 2009 und am 14. Mai 2010 lange Wochenenden. In Oberösterreich ist am 7. Dezember 2009 und am 3.Mai 2010 schulfrei. In Vorarlberg sind wieder Herbstferien geplant, die Schulen sind am 27. und 28.Oktober 2009 geschlossen.

In der Debatte, wie die schulautonomen Tage ab 2010/2011 verwendet werden sollen, ist das letzte Wort hingegen noch nicht gesprochen. Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) bittet Eltern-, Lehrer- und Schülervertreter nun via Brief, sie mögen „möglichst schnell, allerdings bis spätestens September 2009, einen akkordierten Vorschlag“ vorlegen, „wie diese Tage eingesetzt werden sollen“.

Damit gibt die Ministerin vorerst klein bei, denn ihr Vorschlag hatte in der Vorwoche massive Kritik nach sich gezogen: Die vier (Volks-, Hauptschulen) bzw. fünf schulautonomen Tage (höhere Schulen) sollten als solche abgeschafft werden. Die Freitage nach Christi Himmelfahrt und Fronleichnam wollte Schmied in „freiwillige Fördertage“ umwandeln, die restlichen ehemals schulautonomen Tage in Unterrichtszeit. Die Eltern protestierten, die Tourismuswirtschaft auch, und 60.000 Schüler demonstrierten am Freitag gegen diesen Plan.

Die Causa war am Dienstag auch Thema in der Ministerratssitzung – wobei eine Einigung zwischen den Regierungspartnern ausblieb. Bundeskanzler Werner Faymann stellte sich demonstrativ hinter die Unterrichtsministerin: Es gebe keinen Druck, da die Änderung erst im Schuljahr 2010/2011 geplant sei.

„Lehre mit Matura“: Mehr Plätze

Die Regierungsspitze hatte gestern aber auch Positives im Bildungsbereich zu vermelden: Das Förderprogramm „Lehre mit Matura“ wird in den nächsten beiden Jahren auf 4000 Plätze aufgestockt. Bisher haben 3000 Jugendliche eine solche Ausbildung begonnen.

AUF EINEN BLICK

Nach der Kritik an der Beseitigung der schulautonomen Tage bittet Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) nun Eltern-, Lehrer- und Schülervertreter via Brief um Alternativvorschläge, „wie diese Tage eingesetzt werden sollen“. Die Ministerin wollte die Freitage nach Christi Himmelfahrt und Fronleichnam in „freiwillige Fördertage“ und den Rest in Unterrichtszeit umwandeln.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.04.2009)

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