Fast 3500 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet

Symbolbild: Flüchtlinge
Symbolbild: FlüchtlingeAPA/EPA/STRATIS BALASKAS
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Insgesamt 15 Flüchtlingsboote - sechs davon Schlauchboote - waren in der Früh in Seenot geraten.

Bei einer großen Rettungsaktion im Mittelmeer haben Schiffe der italienischen, der deutschen und der irischen Marine und einer Nichtregierungsorganisation am Samstag vor der libyschen Küste fast 3500 Flüchtlinge aufgenommen. Insgesamt 15 Flüchtlingsboote - sechs davon Schlauchboote - waren in der Früh in Seenot geraten.

Alle 3480 Menschen konnten nach Angaben der italienischen Küstenwache gerettet werden. "Die verlassenen Boote wurden als Schifffahrtshindernis eingestuft und zerstört", teilte die Bundeswehr mit.

Die Fregatte "Hessen" und der Versorger "Berlin" nahmen 1411 Menschen aus vier Booten auf, darunter über 300 Frauen und 145 Kinder, wie die deutsche Bundeswehr am Abend auf ihrer Website mitteilte. Die Rettungsaktion wurde zunächst von der in Malta ansässigen Stiftung Seenotrettung (Migrant Offshore Aid Station - MOAS) koordiniert, die mit dem Schiff "Phoenix" am Ort war.

Seit Jahresbeginn erreichten 40.000 Flüchtlinge die EU

Der Versorger "Berlin" bringt die Flüchtlinge nach Sizilien, die Fregatte "Hessen" fährt nach Bundeswehrangaben nach Sizilien, um dort die Migranten an die italienischen Behörden zu übergeben. Seit sich die deutsche Marine an der Seenotrettung im Mittelmeer beteiligt hat sie nun insgesamt 3419 Flüchtlinge in Sicherheit gebracht.

Seit dem Jahresbeginn erreichten bereits etwa 40.000 Flüchtlinge aus Nordafrika über das Mittelmeer die Europäische Union, die meisten von ihnen Italien oder Griechenland. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen bis Mitte Mai fast 1.800 Menschen auf der gefährlichen Überfahrt ums Leben.

Mit einer Militärmission will die Europäische Union künftig das Einschleusen von Flüchtlingen über das Mittelmeer unterbinden. Die EU-Länder hatten im Mai den Plan gebilligt, mit einem Marineeinsatz gegen Schlepperbanden vorzugehen. In einer ersten Stufe sollen Schiffe und Überwachungsflugzeuge Informationen über die Schleusernetze sammeln. Für ein militärisches Vorgehen gegen Schlepperboote, das bis zu ihrer Zerstörung reichen könnte, will die EU ein Mandat der Vereinten Nationen.

(APA/AFP)

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