18 Prozent der Abgeordnete sind Frauen. Zum ersten Mal zieht auch ein Roma-Vertreter ins Parlament.
Mehr Frauen und mehr Christen - das neue türkische Parlament wird vielfältiger als das alte. Wie türkische Medien am Montag berichteten, erhielten bei der Wahl am Sonntag insgesamt 98 Frauen Parlamentsmandate, was einem Anteil von rund 18 Prozent im 550 Mandate umfassenden Parlament entspricht. Bisher lag der Anteil der weiblichen Abgeordneten bei 14 Prozent.
Den höchsten Frauenanteil hat die Kurdenpartei HDP, deren Fraktion zu fast 40 Prozent aus Politikerinnen besteht. Darunter ist auch die Deutschtürkin Feleknas Uca, die beide Staatsangehörigkeiten besitzt.
Auch die religiöse Vielfalt in der neuen Volksvertretung des zu 99 Prozent muslimischen Landes ist größer geworden. Insgesamt erhielten vier christliche Abgeordnete - drei Armenier und ein Aramäer - Sitze im Parlament. Uca und ihr Kollege Ali Atalan vertreten die Minderheit der Yeziden (Jesiden). Sie sind Angehörige einer uralten Religion, deren Gläubige seit Jahrhunderten unter Verfolgung leiden und als "Teufelsanbeter" beschimpft werden. Zum ersten Mal in der Geschichte der türkischen Republik zieht mit dem Politiker Özcan Purcu zudem ein Vertreter der Roma ins Parlament ein.