Burgenland: Roter Bürgermeister kritisiert Rot-Blau

Nicht nur die rote Parteijugend protestiert gegen Rot-Blau im Burgenland.
Nicht nur die rote Parteijugend protestiert gegen Rot-Blau im Burgenland.(c) APA (Georg Hochmuth)
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Mit FPÖ-Mandataren könne man "ganz gut kumpelhaft zusammensitzen", meint der Bürgermeister von Neudörfl. Als politische Partner sieht er sie nicht.

Die Kritik an der rot-blauen Koalition im Burgenland verstummt auch innerhalb der SPÖ nicht. Nun hat sich ein roter Bürgermeister zu Wort gemeldet. "Ich habe in einer Aussendung gelesen, dass der Landeshauptmann gemeint hätte, dass hundert Prozent der Bürgermeister hinter dieser Entscheidung stünden. Wäre ich gefragt worden, dann wären es nicht hundert Prozent", stellt der SP-Bürgermeister des burgenländischen Ortes Neudörfl, Dieter Posch, im "Ö1 Morgenjournal" klar. Er glaubt, dass auch viele andere so denken. "Ich denke nicht, dass das Verhandlungsmandat, auf das man sich jetzt beruft, die große Mehrheit des Funktionärsdenkens wiederspiegelt."

Über die Mandatare der FPÖ Burgenland sagt er, dass er diese sehr gut kenne. Man können mit diesen "ganz gut kumpelhaft zusammensitzen". Er sei sicher, dass der burgenländische FP-Chef Tschürtz irgendwann Neudörfl bereisen werde, es werde dann auch eine gute Atmosphäre geben. "Aber solange er sich von dieser verhetzenden Politik seiner Bundespartei, die vor Wahlkämpfen immer aufflackert, nicht distanziert, ist er in meinen Augen kein Partner."

In Neudörfl haben 56 Prozent der Bevölkerung bei der Landtagswahl die SPÖ gewählt. Posch vertritt die Meinung, dass man den Menschen auch bei unangenehmen Dingen die Wahrheit sagen müsse. "Es ist ja das Kuriosum eingetreten, dass die Landeshauptleute - nicht nur im Burgenland - versucht haben, die Bevölkerung vor Schutzsuchenden zu schützen. Der andere Weg ist, die Bevölkerung aufzuklären, dass da keine Gefahr droht, sondern dass wir eine soziale Aufgabe zu erfüllen haben."

>>> Zum "Ö1"-Bericht

(Red.)

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