Wegen "Gefahr im Verzug" hat FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache die Führung der Salzburger Landespartei abgesetzt. Klubobmann Karl Schnell und Landesparteiobmann Rupert Doppler sollen sich geweigert haben, zum Rapport über die internen Querelen der vergangenen Wochen nach Wien zu fahren.
Nach der Einigung auf Rot-Blau im Burgenland treibt Strache die Abkehr vom ewigen Protest hin zur Macht (Kanzler-Anspruch inklusive) nun also weiter voran. Interne Streitereien und Parteiausschlüsse wie in Salzburg passen nicht in das gewünschte staatstragende Image. Damit liefere man dem politischen Gegner nur willkommene Munition, hatte Strache dann auch vor seinem Salzburger Kehraus in einem Brief an den Landesparteivorstand gemahnt.
Schlechte Zeiten also für blaue Unruhestifter und Querköpfe, wie Schnell einer war. Um nach Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl auch noch andere Führungskräfte der politischen Konkurrenz von der eigenen Regierungsfähigkeit zu überzeugen, bleibt Strache aber noch viel zu tun. Und auch im Burgenland wird sich erst weisen, ob die rot-blaue Gemeinschaft in den Mühen der täglichen Alltagsarbeit funktioniert. Schließlich sind auch die dortigen Sozialdemokraten nicht gerade geschlossen begeistert.