Studie: Twitter flattern die Benutzer davon

(c) DiePresse.com (Philipp Splechtna)
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Das Kommunikations-Portal hat ein Problem, Benutzer länger zu binden. Nur 40 Prozent der Neueinsteiger bleiben der Website auch treu. Allerdings kann Twitter auch über Handy und externe Programme benutzt werden.

Twitter hat ein Problem damit, seine Benutzer langfristig zu binden. Wie einer Studie von Nielsen Online zeigt, kommen 60 Prozent der Neueinsteiger nicht mehr auf die Webseite zurück. Das bedeutet, dass nur etwa 40 Prozent der angemeldeten Benutzer Twitter auch wirklich nutzen. Im Vergleich dazu besitzen soziale Netzwerke wie Facebook eine Bleiberate von etwa 70 Prozent. Das liegt aber nicht daran, dass Twitter ein relativ neues Phänomen ist. Auch in ihrer Anfangsphase konnten MySpace, Facebook und Co ihre Benutzer länger interessiert halten.

Seit Februar 2008 um 700 Prozent gewachsen

Dank diverser PR-Aktionen von bekannten US-Stars wie Ashton Kutcher oder Oprah Winfrey konnte Twitter allein im März 2009 seine Benutzerzahlen mehr als verdoppeln. Allerdings stellt sich für Twitter das Problem, "diese Scharen an neuen Usern zurück ins Nest zu holen", sagt David Martin, Vizepräsident bei Nielsen Online, in einem Blogeintrag. Twitter hat einen kometenhaften Aufstieg hinter sich: Seit Februar 2008 ist nach Angaben von Computerworld der Datenverkehr von und zu dem Portal um 700 Prozent gestiegen.

Twitter ist reiner Kommunikationsdienst

Die Nielsen-Analysten argumentieren, dass Twitter seine Rekordentwicklung nicht lange aufrecht erhalten wird können, wenn die User in Scharen davonzwitschern. PCWorld argumentiert dagegen. Im Gegensatz zu anderen Onlinediensten werde Twitter nicht ausschließlich über die Webseite genutzt. Einmal angemeldet, kann man den Dienst von seinem Handy oder anderen Anwendungen aus benutzen. Twitter sei mehr ein Kommunikations-Dienst als ein Webportal. Außerdem wird kritisiert, dass Nielsen nicht offen legt, wie sie ihre Daten gesammelt haben. Sofern nur die Besuche von Twitter.com gezählt werden, sei das Ergebnis stark verzerrt.

Neue Benutzer überfordert

Andererseits ist derzeit eine Phase, in der Twitter massiv in den Medien vertreten ist. Viele melden sich einfach an, um zu schauen, was der ganze Rummel soll. Einige sind durch das Überangebot an Meldungen auf Twitter überfordert. Sie fühlen sich schlicht und einfach überlastet. Dazu kommt noch der Mangel an Abwechslung: Im Gegensatz zu Facebook und Konsorten fehlt Twitter eine inhaltliche Tiefe abseits der Möglichkeit, sich ständig mitzuteilen. Und nicht immer interessiert andere Leute das, was man gerade sagen will.

(db)

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