Reaktionen: ''Natürliche Freude'' und ''Skrupellosigkeit''
30.12.2016 um 16:00
Nicht unbedingt glücklich hat Bundeskanzler Werner Faymann auf den Verlust des Landeshauptmann-Postens für die SPÖ in der Steiermark reagiert: "Dass es nicht gelungen ist, die ÖVP davon zu überzeugen, dass der Erste den Landeshauptmann zu stellen hat, ist bedauerlich", heißt es in einer Stellungnahme. "Klar" freue er sich nicht darüber, einen Landeshauptmann zu verlieren: "Aber ich stehe hinter den Entscheidungen, die eine Landesorganisation trifft."
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ÖVP-Obmann Reinhold Mitterlehner hat Hermann Schützenhöfer am Mittwoch herzlich zur neuen Aufgabe als steirischer Landeshauptmann gratuliert. "Die neue Koalition ist nun die richtige und die beste Weichenstellung, um fortzusetzen und umzusetzen, was für die Steiermark das Beste und das Notwendige ist", freute sich Mitterlehner über den Machtwechsel.Vom "besten Landeshauptmann" sprach Klubobmann Reinhold Lopatka.
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FPÖ-Bundesobmann Heinz-Christian Strache sieht in Schwarz-Rot in der Steiermark einen "Verrat an den Wählern". ÖVP und SPÖ als "Koalition der Wahlverlierer" nähmen der Steiermark jede Chance auf Erneuerung.
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Die Grüne Parteichefin Eva Glawischnig unterstellte der steirischen Volkspartei "politische Skrupellosigkeit".
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Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) bedauerte den Abgang von Franz Voves (SPÖ), der "ein sehr konstruktiver Partner in der Landeshauptleutekonferenz war". Für Hermann Schützenhöfer (ÖVP) freue er sich "natürlich". Immerhin kenne dieser "die Steiermark über Jahrzehnte sehr genau" und setze sich "mit Herz und Seele" für sein Bundesland ein. "Ich kenne ihn als einen ehrlichen Makler, der seine politische Aufgabe sehr seriös und engagiert wahrnehmen wird", so Pröll.
Die Presse
Oberösterreichs ÖVP-Landeschef Josef Pühringer gratulierte seinem "Jugendfreund" und Parteikollegen Hermann Schützenhöfer. Dass die ÖVP nun als zweitstärkste Partei den Landeshauptmann stelle, kommentierte er damit, dass "die Differenz in Wahrheit sehr gering ist". Es gebe nun drei beinahe gleich starke Kräfte. Ob er froh sei, dass es keine Koalition mit der FPÖ geworden sei? "Ich bin Oberösterreicher."
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Tirols Landeshauptmann Günther Platter "freute" sich ebenfalls über den 6. VP-Landeschef. Schützenhöfer sei "kein lauter Polterer und Sprücheklopfer, sondern ein akribischer und fleißiger Arbeiter". Er habe mit den eingeleiteten Reformen bewiesen, dass ihm die nachhaltige Entwicklung der Steiermark wichtiger sei als kurzfristige politische Erfolge, meinte Platter.
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Überrascht zeigte sich Tirols SPÖ-Chef Ingo Mayr über das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen in der Steiermark. Positiv beurteilt er die klare Absage an eine Regierungsbeteiligung der FPÖ. Das konsequente Vorgehen von Franz Voves ermögliche eine Fortsetzung der Reformpartnerschaft und zeige, "dass viele in der SPÖ die Interessen der Bevölkerung und des Landes über jene der Partei stellen", betonte Mayr. Schmerzhaft sei "natürlich der Verlust des Landeshauptmannes als Preis dafür".
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Der Salzburger SPÖ-Chef Walter Steidl zeigte sich "enttäuscht" über das Ergebnis der steirischen Koalition. Er sprach von einem verhinderbaren "Eigentor". Franz Voves habe aus eigenem Verschulden alle Verhandlungstrümpfe aus der Hand gegeben, weil er sein Rücktrittsversprechen nicht schon am Wahlabend eingelöst habe.
APA/BARBARA GINDL
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