Bernd Schlacher hat Wien unter anderem mit Lokalen wie dem Motto am Fluss und der Halle maßgeblich geprägt. Am Freitag feiert er seinen 50. Geburtstag.
Wien. Wenn man in Wien die Namen erfolgreicher Gastronomen aufzählt, dann ist sein Name sicherlich dabei: Bernd Schlacher. Besitzer des Motto am Fluss und der Halle im Museumsquartier. Und jener Mann, der das Restaurant Motto und das Kunsthallencafé zu ihrem Erfolg führte, bevor er sich wieder von ihnen trennte.
Der gebürtige Steirer wird heuer 50 und kann auf eine Karriere zurückblicken, die vor allem eines ist: erfolgreich. Groß gescheitert ist Schlacher in seinen 35 Jahren in der Gastro-Branche eigentlich nicht. Dafür hat er ein „Szene“-Lokal nach dem anderen geschaffen, also Anlaufstellen für ein junges, sagen wir, urbanes Publikum, das ihm blind folgte, egal, wohin er führt. Dabei war sein Weg in der Branche wohl eher nicht vorgezeichnet. Der Vater arbeitete bei der Bahn, der Bub sollte es ebenso tun. Als 15-Jähriger begann er eine Lehre als Elektromechaniker bei den ÖBB in Floridsdorf, arbeitete daneben als Kellner und fand Gefallen daran. Ab dann ging es aufwärts. Schlacher kaufte Anteile des Restaurant Wiener in Neubau. 1991 übernahm er das Motto in Margareten, das nach einem Konkurs geschlossen war, und führte es wieder zum Erfolg.
In der Branche hat Schlacher den Ruf, seine Projekte beinhart durchzusetzen. „Er ist ein lieber Mensch, aber ein knallharter Geschäftsmann“, beschreibt ihn ein ehemaliger Mitarbeiter. Wenn jemand nicht seine Linie fährt, scheut er keine Konfrontation.
Vergangenes Jahr adoptierte er mit seinem Lebensgefährten, dem ORF-Moderator Georg Urbanitsch (mit dem er verpartnert ist), einen Buben in Südafrika. Die Idee, es ab 50 beruflich ruhiger anzugehen, scheint dabei nicht auf seinem Plan zu stehen. Schlacher soll sich um das gastronomische Konzept des geplanten Luxushotels von Immobilienentwickler Michael Tojner im alten Post- und Telegrafenamt auf der Dominikanerbastei kümmern. Im alten Postamt soll am Freitag auch Schlachers Geburtstagsparty stattfinden. Wie immer wird ihm die „Szene“ wohl folgen. (win)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.06.2015)