Bei den ÖBB kommt es jetzt im Eilzugstempo zu einer bemerkenswerten Personalrochade. Sektionschef Emmerich Bachmayer aus dem Kanzleramt wechselt als Krisenmanager zur Bahn.
Wien (ett). Emmerich Bachmayer (61), jahrelanger Personalsektionschef im Beamtenministerium und im Bundeskanzleramt, wird schon ab Juni dieses Jahres neuer Abteilungschef in der ÖBB Holding und übernimmt das Personalwesen. Der Vertrag ist bereits unterschrieben und vom ÖBB-Vorstand abgesegnet, wurde der Online-Ausgabe der "Presse" am Donnerstag bestätigt.
Bachmayers Dienstantritt erfolgt nach Pfingsten am 2. Juni, also schon in einem Monat. Gerüchtehalber war bisher von einem Wechsel erst 2009 die Rede gewesen.
Hintergrund ist die dramatische Entwicklung bei den ÖBB, die im Vorjahr einen Verlust von 965 Millionen Euro hinnehmen mussten. Die für die staatlichen ÖBB zuständige Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) ist erfreut über den Wechsel. Die Ministerin kenne Bachmayer als „erfahrenen Experten“, sie sei „sehr froh“, dass er nun den neuen Posten übernehmen, hieß es auf Anfrage im Infrastrukturministerium. Bures war selbst als ehemalige Beamtenministerin von Anfang 2007 bis Juni 2008 Chefin Bachmayers gewesen.
Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, dass sich Bundeskanzler Ex-Infrastrukturminister Werner Faymann für den Wechsel Bachmayers zu den ÖBB eingesetzt habe. „Er hat sich von selbst beworben“, wird hingegen im Infrastrukturressort betont. Bachmayer war immerhin bereits seit 1. Mai 1992 Sektionschef.