Demozug zum zehnten Todestag von Marcus Omofuma

GEDENKAKTION OMOFUMA DER GRUENEN
GEDENKAKTION OMOFUMA DER GRUENEN(c) APA (Herbert Neubauer)
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Rund 1.500 Menschen geachten mit einem Demozug dem zehnten Todestag des Schubhäftlings Marcus Omofuma am 1. Mai. Der Tross führte auch an der Albertina vorbei, in deren Nähe 2004 ein Rumäne nach einer Amokfahrt erschossen wurde.

Ein bunter Demozug mit Musikbeschallung hat am Freitag in Wien des zehnten Todestages des Schubhäftlings Marcus Omofuma gemahnt. Nach Polizeiangaben rund 1.500 Leute zogen vom Omofuma-Denkmal vor dem Museumsquartier mit mehreren Zwischenstopps quer durch die Stadt. Omofuma war am 1. Mai 1999 bei seiner Abschiebung nach Sofia im Flugzeug erstickt. Die drei ihn begleitenden Fremdenpolizisten hatten ihn in der Maschine fixiert und verklebt.

Unmut über Polizeiübergriffe

In den Ansprachen der Veranstalter der Gedenkkundgebung vor dem Museumsquartier machten die Aktivisten lautstark ihrem Unmut über zahlreiche Polizeiübergriffe in der Vergangenheit Luft. Dass die Fremdenpolizisten, die Omofuma mit Klebeband fixiert hatten, drei Jahre nach dessen Tod wegen fahrlässiger Tötung verurteilt wurden, rief am Freitag bei zahlreichen Demoteilnehmern immer noch Protest hervor: "Mord verjährt nicht", war dazu auf den Bannern zu lesen. Die Beamten sind rechtskräftig verurteilt.

Die Route der Demo, die sich um 15.30 Uhr in Bewegung setzte, führte von der Mariahilfer Straße zunächst in Richtung Parlament, wo eine erste Zwischenkundgebung geplant war. Von dort sollte es weiter zum Ballhausplatz mit einer weiteren Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt gehen.

Trauer um getöteten Amokfahrer

Nächste Stopps waren der Michaelerplatz und das Innenministerium, vor dem ebenfalls kurz protestiert wird. Dann führt die Route retour zum Michaelerplatz, bevor es vor der Albertina eine weiteren Kundgebung abgehalten werden sollte. In der Nähe war im Jänner 2004 der Rumäne Nicolae J. nach einer Amokfahrt, bei der er drei Pkw beschädigte, in der City von einem Polizeibeamten erschossen worden. Endziel ist das Afrikadorf beim Heumarkt, wo im Juli 2003 der Mauretanier Cheibani Wague bei einer Amtshandlung zu Tode kam.

Schon vor der großen Demo, die um 14.00 Uhr begann, veranstalteten die Grünen vor dem Innenministerium in der Herrengasse eine Kundgebung. Sie stellten Flugzeugsessel auf und platzierten Aktivisten mit zugeklebtem Mund vor dem Ministeriums.

(APA)


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