Synchronschwimmerinnen Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri widmeten die Medaille ihren Kolleginnen. Die Tischtennis-Herren holten Bronze.
Österreichs Tischtennis-Herren haben sich bei den Europaspielen mit einem 3:0 gegen Deutschland ohne dessen Star Timo Boll Bronze im Teambewerb gesichert. Daniel Habesohn gewann in Baku zunächst gegen Patrick Baum glatt 3:0 (8,4,12). Durch das w.o. von Boll gegen Robert Gardos wegen Magen-Darm-Beschwerden und im nächsten Einzel gegen Fegerl stand der Sieg Österreichs bereits vorzeitig fest.
Das dennoch ausgetragene Doppel gewannen Habesohn und Stefan Fegerl gegen Dimitrij Ovtcharov und Baum 3:1 (9,7,-7,10), womit das 3:0 fixiert war. Das Tischtennisteam sorgte in Aserbaidschan für die insgesamt vierte Medaille für Österreich bei der ersten Auflage der Europaspiele.
In Gedanken bei verletzten Teamkolleginnen
Zuvor hatten Synchronschwimmerinnen Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri nur wenige Tage nach dem schweren Verkehrsunfall ihrer Teamkolleginnen im U19-EM-Duettbewerb Silber geholt. Die im Vorjahr eingebürgerten Schwestern mit griechischen Wurzeln mussten sich am Montag nur Walerija Filenkowa und Daria Kulagina aus Russland geschlagen geben.
Die beiden 17-Jährigen widmeten den Erfolg ihren am Donnerstag von einem Reisebus verletzten Mannschaftskolleginnen Luna Pajer (Armbruch) und Vanessa Sahinovic (Polytrauma). "Diese Medaille ist für Luna und Vanessa, schade, dass sie nicht bei uns sein können. Alles Gute nach Wien", sagten die Zweitplatzierten. "Es war heute für uns schon ein bisschen leichter als noch am Freitag in der Qualifikation - wir konnten uns besser konzentrieren, sind wirklich stolz auf unsere Leistung und die Medaille. Wir haben uns nie gedacht, dass wir Silber holen würden."
Dank für große Anteilnahme
Sie bedankten sich außerdem für die vielen aufbauenden Worte der vergangenen Tage. "Danke ans Team, an die Trainerinnen, die haben uns in den letzten Tagen unglaublich unterstützt. Und vielen Dank für all die aufmunternden Nachrichten aus der ganzen Welt - von Australien bis Kanada. Das hat uns Kraft gegeben." Anna-Maria Alexandri startet am Dienstag auch noch im Solo-Bewerb.
Ihre Trainerin Albena Mladenova war aufgrund der überraschenden Silbermedaille voll des Lobes. "Ich bin sehr stolz auf sie. Was sie geleistet haben ist großartig. Ich bin ein Trainer, der Perfektion möchte, aber heute hat alles gepasst, und ich denke, sie haben mitgeholfen, uns ein Lächeln zurückzubringen nach einigen schweren Tagen."
Der zweite Platz der Synchronschwimmerinnen ist die insgesamt dritte Medaille für Österreich bei der Premiere der Großveranstaltung in Aserbaidschan. Zuvor hatten auch schon Bettina Plank und Alisa Buchinger im Karate Silber geschafft.
(APA)