Auch ÖFB-Gegner Schweden hat mit dem Heimsieg über Montenegro einen großen Schritt Richtung EM-Endrunde gemacht. Das noch makellose England durfte sich auf seinen Kapitän Wayne Rooney verlassen.
Solna/Ljubljana. Dank ihres Superstars bleiben die Schweden in der EM-Qualifikation der ÖFB-Auswahl auf den Fersen. Zlatan Ibrahimović hatte gegen Montenegro einen Sieg angekündigt und sollte sich maßgeblich an der Umsetzung dieses Versprechens beteiligen. Mit einer fulminanten Schlussphase in der ersten Hälfte legten die Schweden in der Friends Arena in Solna – in der Österreich am 8. September gastiert – den Grundstein für den 3:1-Sieg über Montenegro. Marcus Berg (38.) und Ibrahimović mit einem Doppelpack (40., 44.) sorgten für die Entscheidung. Der 33-jährige PSG-Stürmer traf zweimal ins lange Eck.
Die Schweden sind damit nach drei Siegen und drei Remis genauso wie die vier Punkte voranliegende ÖFB-Auswahl weiter ungeschlagen. Der Vorsprung auf die drittplatzierten Russen hat sich auf vier Punkte vergrößert, am 5. September kommt es in Moskau zum direkten Duell der beiden Verfolger. Der Gruppenvierte Montenegro darf höchstens noch vom Play-off träumen, in dem sich die Gruppendritten (abgesehen vom ebenfalls fix qualifizierten besten Dritten) um weitere vier EM-Plätze streiten. Wie Montenegro hält Liechtenstein bei fünf Zählern. Das Team aus dem Fürstentum holte mit dem 1:1 gegen Schlusslicht Moldau schon zum dritten Mal Punkte.
In Gruppe E ist England die Qualifikation zur Endrunde in Frankreich wohl nicht mehr zu nehmen. Die Three Lions haben seit dem enttäuschenden Vorrunden-Aus bei der WM in Brasilien keine Niederlage kassiert, in sechs EM-Qualifikationsspielen gab es ebenso viele Siege. Beim Auswärtserfolg in Slowenien war es Wayne Rooney, der in der 86. Minute für den entscheidenden Treffer zum 3:2 sorgte. Dafür gab es von Trainer Roy Hodgson Sonderlob für den Kapitän. „Waynes Auftritt sagt eine Menge über diesen Mann“, betonte Hodgson. Rooney hatte kurz vor seinem Siegestreffer einen Ellbogencheck kassiert. „Viele hätten deswegen ihre Disziplin verloren. Er hat das nicht gemacht und weitergespielt“, pries Hodgson den 29-jährigen Angreifer von Manchester United. „Wir können uns auf diesen Mann verlassen.“
Rooney hat nun 48 Länderspieltore erzielt und damit nur noch eines weniger als Sir Bobby Charlton. „Er hat noch viel Zeit, um dieses Ziel zu erreichen“, meinte Hodgson. Chef im Spiel der Engländer war allerdings Jack Wilshere. Dem Mittelfeldmann von Arsenal war in 27 Länderspielen kein Treffer gelungen, gegen Slowenien waren es gleich zwei.
Neben England hat nur noch die Slowakei eine maximale Punkteausbeute. Mit einem 2:1-Heimsieg gegen Außenseiter Mazedonien feierten die Slowaken den sechsten Sieg im sechsten Spiel. Auch Spanien liegt weiter auf Endrundenkurs. Der Titelverteidiger ist nach einem 1:0 in Weißrussland drei Punkte hinter der Slowakei Zweiter der Gruppe C. Für Trainer Vicente del Bosque war es ein Jubiläumsspiel. Er stand als erster Trainer der Iberer bereits zum 100. Mal an der Seitenlinie. (joe)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.06.2015)