Wien: „Seltsame Vorgänge“ um Klinik im Hörndlwald.
Wien. In der Diskussion um die Pläne für ein Burn-out-Rehabilitationszentrum im Hörndlwald in Wien Hietzing sind jetzt interessante Dokumente aus dem Bewilligungsverfahren aufgetaucht. Diese belegen, dass in ersten Gutachten „kein Bedarf“ für eine solche Klinik gesehen wurde; einige Monate später plötzlich ein Sachverständiger das Gegenteil feststellte.
Wie berichtet laufen Anrainer und Bezirk Hietzing Sturm gegen die Klinikpläne des Betreibers Pro Mente. Verkehrsbelastungen werden befürchtet. Der Betreiber findet wiederum bei der Stadt Wien Unterstützung für seine Pläne.
Pro Mente wollte sein Projekt ursprünglich beim Neurologischen Spital Rosenhügel errichten. Ein Gutachten der „Gesundheit Österreich“ fiel aber negativ aus; laut Rehabilitationsplan sei der Bedarf für eine solche Krankenanstalt gedeckt, so die Begründung. Auch Gebietskrankenkasse und Versicherungen argumentierten ähnlich. Dann wurde aber ein nicht amtlicher Sachverständiger bestellt, der den Reha-Plan infrage stellte und durchaus Bedarf sah. Für die Bürgerinitiative ein „sehr seltsamer“ Vorgang. (g.b.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.06.2015)