Junge ÖVP: Silvia Fuhrmann gibt Führung ab

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FUHRMANN/KURZ(c) APA (Herbert Pfarrhofer)
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Bei einer kurzfristig einberufenen Bundesleitungssitzung fiel die Entscheidung über den Führungswechsel bei der Jungen ÖVP. Silvia Fuhrmanns designierter Nachfolger ist der Chef der Wiener JVP, Sebastian Kurz.

Die Chefin der Jungen ÖVP (JVP), Silvia Fuhrmann, zieht sich von der Spitze der Jugendorganisation zurück. Designierter Obmann der JVP sei Sebastian Kurz, sagte Generalsekretärin Bernadett Thaler am Sonntagbend. Vor dem Sommer soll er dann bei einem Bundestag offiziell gewählt werden. Fuhrmann habe "sehr kurzfristig" für Sonntag eine Bundesleitungssitzung einberufen und Kurz als ihren Nachfolger präsentiert. Der 22-Jährige studiert Jus und war bisher Chef der Wiener JVP.

Fuhrmann erklärte, es sei ein "persönlicher Entschluss, die Funktion des Bundesobmanns in jüngere Hände zu legen". Parteiinternen Druck habe es nicht gegeben. Die Gründe für ihre Entscheidung seien einerseits ihre neue Funktion als Kultursprecherin der Volkspartei im Parlament, andererseits wolle sie sich "Freiraum schaffen" für ein zweites berufliches Standbein.

"Wurstsemmel-Vergleich"

Die 27-jährige Fuhrmann war seit 2001 Obfrau der JVP, sie war damals Werner Amon nachgefolgt. Seit 2002 ist sie zudem Nationalratsabgeordnete, seit dieser Legislaturperiode Kultursprecherin der ÖVP. 2004 sorgte Fuhrmann mit ihrem mittlerweile fast schon sprichwörtlichen "Wurstsemmel-Vergleich" in der Pensionsdebatte für Aufregung.

2007 war sie zum zweiten Mal in ihrem Amt bestätigt worden, allerdings mit lediglich 53 Prozent der Delegiertenstimmen. Bereits im Herbst des Vorjahres war über ihre vorzeitige Ablöse spekuliert worden. Damals hatte sie prinzipiell ihren Rückzug angekündigt, zugleich aber auf ihre Funktionsperiode bis 2010 verwiesen und einen "fließenden Übergang" in Aussicht gestellt.

Der 22-jährige Kurz will sich in nächster Zeit vor allem um die Bereiche Arbeitsmarkt, Ausbildung und Integration - "da bin ich Wien durch eine ganz gute Schule gegangen" - kümmern. So fordert Kurz etwa Mindestlöhne und soziale Absicherung für Berufspraktika sowie die Anrechnung von geringfügiger Beschäftigung für die Pension. Im Bildungsbereich müsse ein "Masterplan" von ÖVP und SPÖ erarbeitet werden, über die Abschaffung regionaler Schulstrukturen soll nachgedacht werden. Ein Nationalratsmandat bei der nächsten Wahl strebt der Wiener Jus-Student "natürlich" an.

(Ag.)

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