Erkrankung des Gehirns

An Schizophrenie leiden 80.000 Österreicher.

Schizophrenie, eine Erkrankung des Gehirns – rund 80.000 Österreicher leiden daran –, zeichnet sich durch ein breites Spektrum an Symptomen und deren Ausprägung aus. Es gibt klare Hinweise, dass der Dopamin-Stoffwechsel im Gehirn gestört ist. Wolfgang Fleischhacker, international renommierter Schizophrenie-Experte: „Ist vor allem im limbischen System des Gehirns zu viel Dopamin vorhanden, kann das zu Wahnideen, Halluzinationen und Desorganisation führen. Und ist im Stirnhirn zu wenig Dopamin, beeinträchtigt das die kognitive Leistung.“

Je früher man eine Schizophrenie medikamentös behandelt, desto besser der Therapieerfolg (bis zur völligen Symptomfreiheit). Leider beenden viele Schizophrenie-Patienten ihre medikamentöse Therapie vorzeitig. Nach einem Jahr nehmen nur noch etwa 40 Prozent regelmäßig ihre Arzneien: entweder, weil es ihnen durch die Medikamente so gut geht, dass sie glauben, keine mehr zu brauchen, oder weil sie keinerlei Krankheitseinsicht haben oder wegen der Nebenwirkungen.

Um die Verbesserung der Therapietreue und der medikamentösen Behandlung Schizophrenie-Kranker geht es auch bei der europaweiten, bis 2018 laufenden Langzeitstudie EULAST (European long-acting Antipsychotics in Schizophrenia Trial), an der Fleischhacker als Wissenschaftler beteiligt ist. „Wir untersuchen unter anderem erstmals länderübergreifend, ob monatliche Depotinjektionen Vorteile gegenüber der sonst üblichen täglichen oralen Einnahme von Medikamenten aufweisen.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.06.2015)

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