Rund 500 Menschen bei Gedenkfeier

APA/EPA/ELMAR GUBISCH
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In der in Stadtpfarrkirche hielt Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz ein Gedenken an die Opfer der Amokfahrt ab.

Nach der Amokfahrt in der Grazer Innenstadt, bei der zumindest drei Menschen ums Leben gekommen sind, ist am Samstagabend in der Stadtpfarrkirche in Graz eine Gedenkfeier abgehalten worden. Rund 500 Menschen waren der Einladung von Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz gefolgt. Gekommen war auch die politische Landesspitze, der Grazer Bürgermeister und Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl.

"Bleiben wir zusammen in unserer Stärke, lassen wir uns nicht so einschüchtern, dass der Zusammenhalt in unserem Land gestört wird", gab Probst Leibnitz den zur Gedenkfeier in die Stadtpfarrkirche gekommenen Menschen mit. Die Kirche befindet sich direkt in der Herrengasse, unmittelbar davor war ein Bub durch die Amokfahrt ums Leben gekommen. Vor der Kirche wurde am Nachmittag eine Gedenkstelle eingerichtet.

"Licht des Glaubens"

"Angesichts so eines Ereignisses muss man verstummen und Kraft und Zuversicht schöpfen durch das Wort Gottes", betonte Leibnitz. Als schlichtes Zeichen des Gedenkens "an die Toten des Attentats und jene, die noch mit dem Tod ringen", bat er die Versammelten am Altar ein Zeichen zu setzen und ein "Licht des Glaubens" zu entzünden. Der Aufforderung sind u.a. LH Hermann Schützenhöfer (ÖVP), LHStv. Michael Schickhofer (SPÖ), Landtagspräsidentin Bettina Vollath (SPÖ), sowie Landesrat Christopher Drexler (ÖVP) ebenso nachgekommen, wie der neue steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl und der Apostolische Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen. Letzterer war anlässlich einer kirchlichen Jubiläumsfeierlichkeit in Graz und spontan auch zur Gedenkfeier gekommen. Auch der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl, der Augenzeuge der Amokfahrt und fast ein Opfer geworden war, war anwesend.

Dank sprach der Stadtpfarrpropst den zahlreichen Helfern aus, die seit den Mittagstunden im Einsatz waren. "Man sieht, wenn man zusammensteht, wenn man das Unaussprechliche miteinander teilt, dann erwacht die Kraft, der Mut und die Hoffnung", so Leibnitz. Dank ging auch an den Pfarrer der Rumänisch-Orthodoxen Kirche in Graz, der die Gedenkfeier mitgestaltet hatte, um an das Kind zu gedenken, das im Zuge der Amokfahrt "aus den Armen seines Vaters gerissen und getötet worden war".

Im Anschluss an die Gedenkfeier hatten die Versammelten die Gelegenheit an der improvisierten Gedenkstelle vor der Stadtpfarrkirche Kerzen anzuzünden. Als einer der ersten tat dies der Apostolische Nuntius, der auch ein stilles Gebet sprach.

(APA)

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