Epic-Konsortium bietet um Casinos Austria und Lotterien

The logo of Austrian gambling monopolist Casinos Austria is pictured on its headquarters in Vienna
The logo of Austrian gambling monopolist Casinos Austria is pictured on its headquarters in ViennaREUTERS
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Der Wiener Investor Goldscheider möchte einen europäischen Glücksspielkonzerns aufbauen. Ein Angebot für eine Mehrheitsübernahme könnte bereits kommende Woche vorliegen.

Ein Konsortium rund um den Wiener Investor Peter Goldscheider hat heute "großes Interesse" an der mehrheitlichen Übernahme des teilstaatlichen Casinos-Austria-Konzern angemeldet, zu dem auch die Österreichischen Lotterien (ÖLG) gehören. Ziel sei es, gemeinsam mit den beiden tschechischen Partnern einen führenden europäischen Glücksspielkonzern aufzubauen, sagte Goldscheider am Dienstag.

Goldscheider, Miteigentümer der Epic Beteiligungsgesellschaft mbH, hat sich für dieses Projekt zwei tschechische Partner bzw. deren Investmentgruppen mit an Board geholt, nämlich Karel Komárek und Jiří Šmejc, beide Gründer und Eigentümer der internationalen Investmentgruppen KKCG bzw. Emma Capital. Konsortialführer ist mit 49 Prozent die Epic, 2 bis 4 Prozent will Goldscheider persönlich halten und den Rest teilen sich die beiden tschechischen Gruppen.

"Größere Fantasie"

Beide tschechischen Konsortialpartner sind bereits in der Glücksspiel- und Lotterien-Branche tätig. So steht das führende tschechische Glücksspielunternehmen Sazka zu 100 Prozent im Eigentum von KKCG. Daneben kontrollieren KKCG und Emma gemeinsam 33 Prozent des börsennotierten griechischen Lotto- und Sportwettenanbieter OPAP.

Die angestrebte Mehrheit bei den Casinos und Lotterien sei deshalb auch "Teil einer wesentlich größeren industriellen Fantasie, die über Tschechien, Griechenland und Österreich hinausgeht", so Goldscheider. Ziel sei es, eine führende europäische Glücksspiel-Gruppe aufzubauen. Aktuell im Blickfeld stehen dabei die Türkei und Holland.

Verbindliches Angebot in zehn Tagen

Er sei zuversichtlich, dass das Konsortium beim Rennen um die Anteile erfolgreich sein wird, meinte Goldscheider. Einen konkreten Angebotspreis gibt es noch nicht. Ein verbindliches Angebot werde man erst vorlegen, wenn man Zugang zum Datenraum habe. Das könnte schon in der kommenden Woche der Fall sein. Danach würde es noch gut eine Woche für das verbindliche Angebot dauern. "Wir sind sehr gut vorbereitet, wir beschäftigen uns schon 14 Monate damit", so Goldscheider.

Er habe bereits mit allen anderen Anteilsinhabern gesprochen, führte Goldscheider aus. So auch heute mit der Chefin der Staatsholding ÖBIB, Martha Oberndorfer, die die 32,2 Prozent Staatsanteile an den Casag verwaltet. "Wir sind für jede Lösung offen", so Goldscheider. Er erwarte sich keinen Widerstand aus dem Finanzministerium. Seine Präferenz wäre allerdings, dass die ÖBIB zumindest mit 25 Prozent plus eine Aktie drinnen bleibt. "Gaming ist ein sensibler Bereich, da ist es gut, die Republik als Partner dabei zu haben", so Goldscheider.

Auch mit Leipnik-Lundenburger-Chef Josef Pröll, der als Sprecher der Medial-Beteiligungs-Gesellschaft fungiere, habe er heute gesprochen. Der Medial gehören 38 Prozent der Casag. Nach den Gesprächen mit Oberndorfer und Pröll sei er "guter Dinge", meinte Goldscheider.

Nicht realistisch sei allerdings eine gemeinsame Eigentümerschaft mit Novomatic, die vor kurzem mit 8 Prozent bei den Lotterien eingestiegen ist. Novomatic-Eigentümer Johann Graf habe sicher kein Interesse, "irgendetwas zu teilen", so Goldscheider.

(APA)

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