Mexiko-Grippe: Zweiter Todesfall in den USA

Symbolbild: Mexikogrippe
Symbolbild: Mexikogrippe(c) APA (Georg Hochmuth)
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Eine 30-jährige Frau, die unter chronischen Gesundheitsproblemen litt, starb in Folge der Mexikogrippe. In den USA wird indes mit weiteren Todesfällen gerechnet. Die Krankheit sei aber milder als befürchtet.

In den USA ist ein zweiter Todesfall wegen Mexikogrippe gemeldet worden. Es handle sich um eine gut 30 Jahre alte Frau in Texas, die unter chronischen Gesundheitsproblemen gelitten habe, teilten die Gesundheitsbehörden des US-Bundesstaates am Dienstag (Ortszeit) mit. Sie habe in der Nähe der mexikanischen Grenze gelebt und sei bereits vergangene Woche gestorben.

Weitere Ausbreitung in USA erwartet

Ungeachtet der weltweiten Ausbreitung der Krankheit registrierten bisher lediglich Mexiko und die USA Todesfälle. Die mexikanischen Behörden sprechen von 26 Toten bei insgesamt knapp über 800 Erkrankten. In den USA war vergangene Woche ein aus Mexiko stammendes Kleinkind ebenfalls in Texas dem Virus erlegen.

Die US-Gesundheitsbehörde CDC sprach von 403 bestätigten Fällen in 36 Bundesstaaten. Noch am Montag hatte die Behörde lediglich 286 Fälle gemeldet. Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius rechnete mit einem weiteren Ansteigen und erwartet auch weitere Todesfälle: "Die Zahlen werden steigen und unglücklicherweise wird es auch weitere Tote geben." Allerdings verlaufe die Krankheit in den allermeisten Fällen weitaus milder als zuvor befürchtet.

Österreich: Keine weiteren Fälle

In Österreich sah SP-Gesundheitsminister Alois Stöger am Dienstag keine Notwendigkeit, Impfstoff gegen die Schweinegrippe, produzieren zu lassen. "Derzeit gibt es keine weiteren bestätigten Fälle. Wir verfolgen die Situation sehr genau. Die Entscheidung hängt von der WHO ab", erklärte Stöger im Anschluss an den Ministerrat. Nachdem es in Österreich bisher nur einen bestätigten Fall gegeben habe, würde kein Impfstoff gebraucht, so der Minister.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat pauschale Reise- und Handelsbeschränkungen aus Furcht vor einer Ausbreitung der Schweinegrippe kritisiert. Er werde sich bei Regierungen dafür einsetzen, entsprechende Maßnahmen zurückzunehmen, solange es dafür keine eindeutige wissenschaftliche Begründung gebe, erklärte Ban am Dienstag in New York. Damit wolle er eine weltweite Solidarität während globaler Krisen wegen Krankheiten sicherstellen.

Nach Daten des EU-Zentrums für Seuchenkontrolle ECDC stieg die weltweite Zahl der nachgewiesenen Fälle innerhalb eines Tages um mehr als 200 auf 1269. Insgesamt seien jetzt 21 Länder betroffen, 11 davon in Europa, berichteten die ECDC-Experten am Dienstag in Stockholm.

Mexiko: Gefahr flaut ab

Dagegen sehen die mexikanischen Behörden die Gefahr bereits abflauen. Sie ordneten die schrittweise Öffnung der Schulen an. Auch dürfen von diesem Mittwoch an die Restaurants unter Auflagen wieder zum normalen Betrieb zurückkehren. Präsident Felipe Calderon teilte mit, zunächst sollten von diesem Donnerstag an Oberstufenklassen und Universitäten den Betrieb wieder aufnehmen.

Grundschulen und Mittelstufen sowie Kindergärten sollen am kommenden Montag wieder geöffnet werden. Restaurants sind verpflichtet, ihre Tische nur zur Hälfte auszulasten, Theater und Konzertsäle bleiben allerdings zunächst geschlossen.

(Ag.)

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